Gelungene Renovierung
Ein "neues Schmuckkastl" im Zentrum von Axams

Bgm. Thomas Suitner und die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses brachten ihre Wertschätzung zum Ausdruck. | Foto: Hassl
2Bilder
  • Bgm. Thomas Suitner und die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses brachten ihre Wertschätzung zum Ausdruck.
  • Foto: Hassl
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Allen, die entlang der Landesstraße durch Axams gehen/fahren, ist der neue Hof "Moar" bestimmt aufgefallen.

Der zweigeschoßige Mittertennhof in der Innsbrucker Straße 3 befindet sich genau bei der Engstelle unweit des Dorfplatzes. Der Hof "Moar" stammt aus dem 18. Jahrhundert und war zuletzt viele Jahre unbewohnt. Dem denkmalgeschützten Gebäude drohte das Schicksal vieler ähnlicher Objekte, stach dann aber einem Experten ins Auge. Alexander Oberlechner arbeitet selbst im Denkmalamt. "Ich war immer schon auf der Suche nach einem alten Bauernhof. Dieses Gebäude hat mein Interesse nicht nur dadurch erweckt, dass es erschwinglich war. Darum haben wir uns entschlossen, diesem alten Hof wieder Leben einzuhauchen.

Neue Fassade

Der "Moar"präsentiert sich nach der Fassadensanierung in prächtigem Zustand. Im Inneren wartet freilich noch jede Menge Arbeit. Begeistert von der Instandsetzung zeigten sich auch Bürgermeister Thomas Suitner und die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Landwirtschaft unter Vorsitz von Vizebgm. Walter Mair. Bei einem kürzlich stattgefundenen Besuch wurde die Wertschätzung mittels Gratulation sowie einem Präsent zum Ausdruck gebracht.

Die Fassade des Hofs  "Moar" im Zentrum von Axams präsentiert sich wieder in voller Pracht. | Foto: Hassl
  • Die Fassade des Hofs "Moar" im Zentrum von Axams präsentiert sich wieder in voller Pracht.
  • Foto: Hassl
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Geschichte

Das Haus "Moar" war im Besitz von Josef Löffler ("Leidl"). Besonders bemerkenswert: Josef Löffler hat um das Jahr 1800 die Wachsköpfe der Figuren der heutigen Kirchenkrippe in diesem Haus gegossen. Erzählungen zufolge wurde ihm und seiner Familie aber das Haus zu klein und er hat den Bauernhof "Leidl" gekauft (steht nicht mehr - jetzt Wohnbau Burglechnerstraße 3). Um die Jahrhundertwende (Ende 19. Anfang/ 20 Jahrhundert)
wurde sein Haus in der Innsbrucker Straße 3 an Josef Gatterer verkauft Dieser war mit einer "Rofner" Tochter aus Omes verheiratet, ist aber nach Axams übersiedelt, weil er bei vielen Vereinen tätig gewesen ist. Josef Gatterer gründete den Krippenverein Axams und war folglich der erste Obmann. Jahrzehntelang war beim Auf- und Abbau der Kirchenkrippe an vorderster Front zu finden. Außerdem fungierte er als Feuerwehrkommandant und war Mitglied der Musikkapelle sowie des Theatervereins.

Ziehsohn

Josef Gatterer und seine Frau hatten keine eigenen Kinder und haben dann Josef Peschl als Ziehsohn angenommen. Die Krippentradition wurde in diesem Haus fortgeführt. Josef Peschl hat auch das Obmannamt des Krippenvereins von seinem Ziehvater übernommen und führte dieses Amt lange Zeit aus. Die Ehe mit seiner Frau Rosa blieb kinderlos. Nach dem Tod von Josef und Rosa Peschl stand das Haus lange Zeit leer und wurden von den Erben schließlich an die neuen Besitzer verkauft.

Kurzbeschreibung

Im Kunstkataster des Landes Tirol wird das Haus Moar wie folgt beschrieben:
Mittertennenhof aus dem 18. Jahrhundert mit reicher, spätbarocker Fassadenbemalung und Bundwerkgiebel. An seiner rückwärtigen Front direkt an das angrenzende Haus angebaut. Mit dem First Nord-Süd gerichteter, über rechteckigem Grundriss zweigeschoßig aufgeführter Baukörper unter einem mit Dachsteinen gedeckten Satteldach. Der westliche Wohnteil ist gänzlich gemauert, der östliche Wirtschaftsteil ist ebenerdig ebenfalls gemauert, die darüber liegende Heulege in Ständerkonstruktion mit senkrechter Bretterverschalung gezimmert.
Der Wohnteil an der Giebelfassade durch die rundbogige Tenneneinfahrt und das Rundbogenportal zum Hausflur charakterisiert. Über einem kleinen Söller aus der Zeit um 1900 der inschriftlich 1781 datierte Bundwerkgiebel. Reiche, hauptsächlich architektonische Fassadenbemalung aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert: gemalte Eckquaderung an den Mauerkanten, die Fenster mit perspektivisch gemalter Rahmung. Im Obergeschoß zwei zeitgleiche Freskomedaillons mit hl. Josef und Gnadenbild Mariahilf.

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

Bgm. Thomas Suitner und die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses brachten ihre Wertschätzung zum Ausdruck. | Foto: Hassl
Die Fassade des Hofs  "Moar" im Zentrum von Axams präsentiert sich wieder in voller Pracht. | Foto: Hassl
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.