Zahl der Einbrüche in Deutschland steigt kontinuierlich an - die Polizei gibt Tipps!

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Allein im Jahr 2014 wurden in Deutschland 150.000 Einbrüche polizeilich registriert – Tendenz steigend. Für die Betroffenen ist der Einbruch nicht nur mit einem finanziellen Schaden verbunden, sondern stellt häufig auch psychisch eine sehr große Belastung dar. Nicht selten zieht ein derartiges Erlebnis sogar Angsterkrankungen nach sich. Allein der Gedanke, dass Fremde im Kleiderschrank gewühlt und alle Schubladen durchsucht haben, löst großes Unbehagen aus. Zudem ist ein Einbruch oftmals auch mit dem Verlust von Gegenständen verbunden, die einen hohen ideellen Wert für die Bewohner haben. Zwar scheitern 40 Prozent der Einbrecher schon bei dem Versuch in die Wohnräume zu gelangen, doch sollte man sich dennoch mit verschiedenen Sicherheitsvorkehrungen wirksam gegen eventuelle Einbrüche sichern.

Einbruchschutz: Tipps der Polizei

Die Polizei weist darauf hin, dass gewisse Sicherheitsvorkehrungen durchaus einen effektiven Schutz vor Einbrüchen darstellen. Bei gekippten Fenstern oder auch bei offenen Balkontüren hingegen haben die Einbrecher besonders leichtes Spiel. Entgegen der weitläufigen Meinung geschehen die meisten Einbrüche gar nicht in der Urlaubszeit. Denn wesentlich mehr Einbrüche werden in der dunklen Jahreszeit registriert. Zum einen bleiben die Einbrüche bei Dunkelheit eher unbemerkt, da die Einbrecher sich im Schutz der Dunkelheit bewegen können, und zum anderen erkennen die Einbrecher sofort, in welchen Objekten die Bewohner zu Hause sind, wenn beispielsweise im Haus Deckenlampen brennen oder der TV läuft.

In den meisten Fällen nähern sich die Einbrecher dem Haus vom Garten aus und hebeln leicht erreichbare Fenster oder Türen auf. Daher empfiehlt die Polizei, an diesen Schwachstellen unbedingt entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Bereits bei der Planung von Neubauten sollten die Bauherren vorausschauend planen und einbruchhemmende Fenster und Türen einbauen lassen. Aber auch die Nachrüstung solcher Fenster und Türen lohnt sich durchaus. Polizeiliche Beratungsstellen bieten hier eine kostenlose und vor allem neutrale Hilfe an.

Die Bewohner können ihr Zuhause aber auch mit anderen Maßnahmen sehr wohl sichern:

• Einbruchsichere Sicherheitsschlösser – die Polizei empfiehlt hier ein Zylinderschloss der Klasse vier oder fünf. Bei Sicherheitsschlössern mit Mehrfachverriegelung ist auch Klasse drei ausreichend als Einbruchsschutz.

Einbruchschutz gegen Aufhebeln an Fenster und Türen. Vor allem ebenerdige Fenster und Türen beziehungsweise Kellerfenster und -türen sollten entsprechend gesichert werden.

• Abschließbare Fenstergriffe nachrüsten. Diese bieten einen effektiven Schutz vor dem Entriegeln der Fenster von außen.

• Einbruchhemmende Sicherheitsfolien. Die Folie kann auch nach dem Einbau der Fenster nachgerüstet werden und funktioniert die Scheibe zu Sicherheitsglas um. Dadurch kann das Glas bei einem Einbruchversuch zwar immer noch splittern. Doch die Bruchstücke werden durch die sehr stabile Folie regelrecht zusammengeschweißt.

Wichtige Verhaltensregeln zum Schutz vor Einbrüchen

Die besten Sicherheitsvorkehrungen nützen aber nichts, wenn die Bewohner leichtsinnig mit der Gefahr umgehen.

1. Die Haustüre sollte man immer abschließen, auch wenn man nur kurze Zeit außer Haus ist, etwa für einen schnellen Einkauf.

2. Fenster und Balkontüren sollten beim Verlassen des Hauses immer komplett verschlossen werden. Auch gekippte Fenster und Türen machen es Einbrechern leicht, da sie von außen mit dem richtigen Werkzeug leicht geöffnet werden können.

3. Nach dem Verlust des Hausschlüssels sollte unverzüglich der Schließzylinder ausgewechselt werden. Wurde der Schlüssel verloren, kann dies unter Umständen jemand gesehen haben, der die Mühe nicht scheut, seinem nächsten Opfer bis nach Hause zu folgen. Allerdings kann der Schlüssel auch gezielt entwendet worden sein.

4. Der Ersatzschlüssel sollte niemals unter der Fußmatte oder unter dem Blumentopf neben der Haustür deponiert werden. Auch das deponieren in einem Schlüsselstein oder einem anderen Schlüsselversteck ist nicht empfohlen. Denn professionelle Einbrecher kennen diese Verstecke besser als ihre Opfer.

5. Der Urlaub sollte niemals in sozialen Netzwerken ankündigen werden. Auch in der Ansage auf dem Anrufbeantworter sollte der Urlaub nicht erwähnt werden.

6. Sobald sich verdächtige Personen in der Nachbarschaft herumtrieben oder man ungewöhnliche Beobachtungen macht, sollte man dies unbedingt der Polizei melden.

Mehr Sicherheit durch moderne Technik

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der hat inzwischen sehr viele Möglichkeiten, seine vier Wände wirklich sicher zu machen und effektiv gegen Einbruch zu sichern. Moderne Sicherheitstechnik besteht mittlerweile nämlich nicht mehr nur aus einer Alarmanlage mit Magnetkontakt oder Bewegungsmelder, rotem Blinklicht und Sirene.

Zur modernen Sicherheitstechnik gehören unter anderem Überwachungskameras, Lichtsteuerungen, Rollläden und mobile Endgeräte. Via Smartphone und Tablet hat man die Möglichkeit, jederzeit mit einem Livebild sehen zu können, was zuhause gerade passiert. Sobald sich ein Einbrecher zu schaffen macht, geht sofort eine Meldung an das Smartphone und man kann direkt reagieren und beispielsweise das Licht über das Internet einschalten, den TV steuern, den Rollladen rauf oder runter fahren oder auch die Musikanlage einschalten, als wäre tatsächlich jemand anwesend.

Nun mögen sich professionelle Einbrecher vielleicht nicht dadurch abschrecken lassen. Denn sie werden das Haus sicherlich über einen längeren Zeitraum beobachten und erkennen, ob tatsächlich jemand im Haus ist. Doch die meisten Einbrecher sind nicht sonderlich gut ausgerüstet. Den Großteil der Einbrecher wird man damit also sehr wohl verschrecken können.

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