Diskussion
Fragen und Antworten zum Völser Wasserstoffprojekt

MPREIS investiert in zukunftsweisende Wasserstofftechnologie – die Verantwortlichen nehmen zu Anfragen Stellung. | Foto: MPREIS
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Der Völser Gemeinderat Franz Köfel (Franz Köfel & Team) nimmt einen Vorfall in der Steiermark zum Anlass, Aufklärung über das geplante Wasserstoffprojekt der Fa. MPREIS zu fordern.

"Bei einem befüllten und leck gewordenem Wasserstofftank der Voestalpine in Bruck an der Mur  mussten von der Feuerwehr bis zu dessen Instandsetzung der im Nahbereich befindliche Straßenzug wie auch die dort vorbeiführende Bahnlinie gesperrt werden", so Franz Köfel. "Das bedeutet für mich im Hinblick auf die auf dem Völser MPREIS-Firmengelände geplante Wasserstoffproduktionsstätte, dass diese doch nicht so unproblematisch und ungefährlich wie von Fachleuten dargestellt, betrieben werden kann."

Skepsis angebracht

"Das soll aber nicht heißen, dass diese innovative Anlage nicht errichtet werden soll und nicht notwendig sei. Trotzdem ist eine gewisse Skepsis angebracht", so Köfel weiter. Außerdem besteht der Mandatar auf alle in diesem Zusammenhang möglichen und erdenklichen Sicherheitsvorrichtungen sowie die penible Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen im Rahmen des Betriebs der Anlage, um der Völser Bevölkerung auch weiterhin das nötige Sicherheitsgefühl zu vermitteln. "Beruhigend empfinde ich den Umstand, dass sich der Standort der bestens ausgebildeten und ausgerüsteten Völser Feuerwehr im unmittelbaren Nahbereich der geplanten Anlage befindet!"

Stellungnahme

"Aus einer von der Feuerwehr vorsorglich durchgeführten Verkehrssperre zu schließen, das eine Wasserstoffproduktionsstätte problematisch und gefährlich sei, ist unseres Erachtens nach keine korrekte Schlussfolgerung", meint MPREIS-Projekteiter Ewald Perwög. "Wäre dieselbe Panne bei einem Erdgas- oder Stickstofftank aufgetreten, würde die Feuerwehr wohl dieselben Maßnahmen gesetzt haben."
Die weitere Schlussfolgerung, das „diese Wasserstoffproduktionsstätte doch nicht so unproblematisch und ungefährlich wie von Fachleuten dargestellt betrieben werden kann“ ist für Ewald Perwög nicht nachvollziehbar. "Wasserstoff ist genauso wie Benzin, Diesel, Heizöl oder Erdgas ein Energieträger. Als solche ist er genauso wenig völlig unproblematisch wie die fossilen Energieträger, auf die unsere Gesellschaft schon seit langer Zeit nicht mehr verzichten kann."

MPREIS-Projektleiter Ewald Perwög: "Unser Unternehmen hält sich selbstredend an alle relevanten Sicherheitsvorschriften!" | Foto: MPREIS
  • MPREIS-Projektleiter Ewald Perwög: "Unser Unternehmen hält sich selbstredend an alle relevanten Sicherheitsvorschriften!"
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Unproblematisch

... sei Wasserstoff hauptsächlich in seinen Umweltauswirkungen, so Perwög weiter. "Weder wird bei dessen Verbrennung CO2 erzeugt noch ist Wasserstoff an sich toxisch. Beim Entweichen von Wasserstoff in die Atmosphäre verbindet sich dieser mit dem Luftsauerstoff zu Wasser bzw. Wasserdampf. Deshalb ist grundsätzlich von austretendem Wasserstoff keine Schädigung von Menschen oder der Umwelt zu erwarten."
Der Projektleiter empfiehlt, einen Blick auf die grundlegenden chemischen Eigenschaften des Wasserstoffes zu werfen. "Wasserstoff ist ein sehr leichtes Gas, ca. 14 x leichter als Luft. Dies hat zur Folge, das austretender Wasserstoff sich mit hoher Geschwindigkeit nach oben verflüchtigt und sofort beginnt, sich mit der Luft zu vermischen. Da Wasserstoff brennbar ist, kann dieser sich wie Erdgas entzünden. Die entstehende Flamme brennt, ebenfalls nach oben strebend, sehr konzentriert und kerzenförmig. Die Feuerwehr von Bruck an der Mur hat völlig richtig gehandelt, als sie die Sperre der Fahrbahn und die Einstellung des Zugverkehres veranlasst hat. Eine eventuelle Entzündung oder Verpuffung des austretenden Wasserstoffes hätte zu einer ernsthaften Gefahrensituation für Passanten führen können."

Geteilte Einschätzung

Die Einschätzung von GR Franz Köfel sowie seine Empfehlung, eine gewisse Skepsis bei der Implementierung einer neuen Technologie an den Tag zu legen, werde seitens der Fa. MPREIS geteilt. Dies sollte auch für Ewald Perwög mit Vorsicht und Umsicht erfolgen. "Ich darf versichern, dass wir bei der Umsetzung dieses richtungsweisenden Projektes genau diese Vorsicht und Umsicht zur Grundlage unserer Entscheidungen machen. Diese Umsicht hat in unserem Haus unter anderem zu einer intensiven Beschäftigung mit der Geschichte der Wasserstoffnutzung und den Eigenschaften des Wasserstoffes geführt: Es ist wichtig zu verstehen, das Wasserstoff schon seit Beginn des vorigen Jahrhunderts industriell genutzt wird und die Produktion bzw. der Transport dieses Gases inzwischen hoch standardisiert und normiert ist. Hier muss das Rad nicht neu erfunden werden, da alle sicherheitsrelevanten Aspekte im Umgang mit Wasserstoff bereits gesetzlich geregelt sind."

Kein Kohlendioxid

Neu sei lediglich, das Wasserstoff nun in neuen Energieanwendungen benutzt werden soll (beispielsweise im Güterverkehr), da dieser Energieträger bei der Verbrennung kein klimaschädliches Kohlendioxid bildet. "Dieser Umstand ist es, der uns dazu veranlasst hat, die Wasserstoffproduktonsstätte zu errichten. Unser Ziel ist es, unseren Warenverkehr klimaneutral zu gestalten und so einen wichtigen und echten Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.
Unser Unternehmen hält sich selbstredend an alle relevanten Sicherheitsvorschriften, sowohl bei der Errichtung als auch beim Betrieb der Anlage. Abschließend ist es uns ein Anliegen zu versichern, dass es uns ebenso wie  GR Franz Köfel wichtig ist, den Völser Bürgern nicht nur das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, sondern alle Maßnahmen zu ergreifen und umzusetzen, die notwendig sind, um diese Sicherheit auch tatsächlich herzustellen."

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

MPREIS investiert in zukunftsweisende Wasserstofftechnologie – die Verantwortlichen nehmen zu Anfragen Stellung. | Foto: MPREIS
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