Abstimmung
Klares Votum für den Hotelneubau in der Axamer Lizum

Carpe Solem-Geschäftsführer Markus Seidl präsentierte das Referenzhotel in Rauris sowohl bei der Versammlung der Wirtschaftstreibenden (Bild) als auch in der Gemeinderatssitzung. | Foto: Hassl
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  • Carpe Solem-Geschäftsführer Markus Seidl präsentierte das Referenzhotel in Rauris sowohl bei der Versammlung der Wirtschaftstreibenden (Bild) als auch in der Gemeinderatssitzung.
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Die Salzburger Carpe Solem Hotelgruppe will in der Axamer Lizum einen 300 Betten 4 Sterne Superior Betrieb errichten. Der Axamer Gemeindrat entschied sich am Dienstagabend mit klarer Mehrheit für das Projekt.

Das Hotelprojekt wurde in den vergangenen Tagen sowohl den Axamer Wirtschaftstreibenden als auch dem Axamer Gemeinderat ausführlich präsentiert. Zugegen waren auch die Carpe Solem-Eigentümer Markus Seidl und Robert Gruber, die als "Referenzprojekt" das Carpe Solem Hotel in Rauris vorstellten. Da wie dort herrschte größtes Interesse – und im Gemeinderat kam es zu der erwarteten Diskussion sowie einer ebenfalls vorhersehbaren Entscheidung.

Mehrheitliche Zustimmung

In der rund zweistündigen Debatte, in der sich alle Mandatare zu Wort meldeten, wurde die Richtung sofort festgelegt. Die Grünen ließen keinen Zweifel daran offen, dass sie in dieser Causa eine ablehnende Haltung einnehmen. Die Vertreter dieser Liste präferieren kein Hotelkonzept, sondern ein "gesamtes Entwicklungskonzept für den Bereich Axamer Lizum, um dann die bestmögliche Lösung zu finden".
Es wurde schnell klar, dass diese Einwände bei den GemeinderätInnen der anderen Fraktionen keinerlei Gehör finden würden. In allen größtenteil sachlichen Wortmeldungen wurden die Vorteile, die der geplante Hotelbau für die Axamer Lizum, für den Ort sowie für die gesamte Region bringen kann, in den Mittelpunkt gestellt. Fachliche Auskünfte wurden von den anwesenden Experten erteilt. Die Abstimmung bestätigte es: Mit 14 Ja bei drei Nein-Stimmen der Grünen wurde das Vorhaben bestätigt.

"Axamer Hotelprojekt ist keineswegs zukunftsweisend"
Ein ähnliches Projekt wie in Rauris will die Carpe Solem Gruppe in der Axamer Lizum verwirklichen.
 | Foto: Carpe Solem
  • Ein ähnliches Projekt wie in Rauris will die Carpe Solem Gruppe in der Axamer Lizum verwirklichen.
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Touristische Abwärtsspirale

Seit den touristischen Höhenflügen der 80er befindet sich das Mittelgebirge in einer tou-ristischen Abwärtsspirale. „Über 500 Betten und 85.000 Nächtigungen sind seither in Axams verlorengegangen, während tirolweit allein die Winternächtigungen von 17,7 Mio. auf 27 Mio. stiegen. Die Gemeinden im Speckgürtel von Innsbruck werden zunehmend zu Schlafdörfern, in denen Hotel- und Gastronomiebetriebe inklusive Ausgehlokalitäten für unsere Jugend fehlen,“ fasst Bgm. Thomas Suitner den Status quo zusammen. Diese Entwicklung gefährde auch den Erhalt von Freizeiteinrichtungen, die neben Touristen auch von der ansässigen Bevölkerung genutzt werden, wie sich zuletzt auch bei der Schließung des Hallenbades zeigte.

Kontaktaufnahme

Da die Aufgaben der Gemeinde von der Kinderbetreuung bis zur Altenpflege künftig noch größer werden, ist es auch von großer Bedeutung, die wirtschaftliche Schlagkraft zu stärken, bekräftigt Vizebgm. Walter Mair: "Bgm. Thomas Suitner, Freizeitzentrum-Geschäftsführer Michael Kirchmair und ich nahmen daher Kontakt mit unterschiedlichen heimischen Hotelbetreibern auf."

Das ist die touristische Ausgangslage, deren Zahlen eine deutliche Sprache sprechen. | Foto: Hassl
  • Das ist die touristische Ausgangslage, deren Zahlen eine deutliche Sprache sprechen.
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Geeigneter Standort

"Vor allem der Standort Axamer Lizum wurde für eine mögliche Hotelansiedlung als geeignet empfunden, da es vor Ort keine Interessenskonflikte bezüglich Wohnraumnutzung mit der ansässigen Bevölkerung gibt, die touristische Infrastruktur vorhanden ist, keine hochwertigen Flächen verbaut werden und kein täglicher Zusatzverkehr entsteht, da sich die Gäste direkt im Ski- und Wandergebiet befinden“, so Bgm. Thomas Suitner.

Konkrete Verhandlungen

Vor eineinhalb Jahren begannen die ersten Vorgespräche mit mehreren Interessenten. Schlussendlich entschied man sich dafür, konkrete Verhandlungen mit Carpe Solem zu führen. Die in Salzburg ansässige Gruppe betreibt mehrere Hotels in Österreich. Im Herbst besuchte der Gemeinderat das Carpe Solem Hotel in Rauris. Parallel dazu fanden Abstimmungsgespräche mit Naturschutz, Forst und Raumordnung statt. Zuletzt gab es einen Termin mit Raumordnungslandesrat und LHStv. Josef Geisler.

4 Sterne Superior

Die Firmengruppe will in der Axamer Lizum auf 8.300 m² einen ganzjährigen 4 Sterne Supe-rior Betrieb mit 300 Betten errichten. Zur Planungssicherheit und um die Genehmigungen einzuholen, wünscht sich die Hotel-Gruppe einen „Optionsvertrag“, damit die Gemeinde nicht einfach jemanden anderen das Grundstück in der Planungsphase weiterverkaufen kann. Der Optionsvertrag bedingt die Option, dass Carpe Solem das Grundstück innerhalb von zwei Jahren kaufen kann, sollte ein Projekt genehmigt werden und umsetzbar sein.

Auch die Saunalandschaften bieten neben allen anderen Vorzügen beste Aussichten – in Rauris im Sommer auf sattes Grün, im Winter auf die Skipiste. | Foto:  Carpe Solem
  • Auch die Saunalandschaften bieten neben allen anderen Vorzügen beste Aussichten – in Rauris im Sommer auf sattes Grün, im Winter auf die Skipiste.
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„Wertschöpfung für die Region“

Die Einnahmen, die sich durch ein solches Hotel mit geschätzten 60.000 zusätzlichen Nächtigungen erzielen lassen, sprechen für sich. Ohne Ortstaxe, Skikarten, weitere Wert-schöpfungen (geschätzte 11,6 Mio. Euro Gästeausgaben/Jahr), belaufen sich die Einnahmen direkt an die Gemeinde auf rund 2,6 Mio. Euro einmalig (Grundverkauf/Erschließungskosten) und rund 100.000 Euro laufend (Nächtigungen/Kommunalsteuern): „Ein solches Projekt bringt Wertschöpfung in die Region und sichert Infrastruktur, die auch von Einheimischen genutzt wird. Der Betreiber garantiert vertraglich 45.000 Nächtigungen im Jahr und kann Referenzprojekte vorweisen, die funktionieren. Die Skidestination Axamer Lizum wird im Vergleich zu anderen Skigebieten auch künftig relativ schneesicher sein. Zudem haben die Kalkkögel auch eine starke Anziehungskraft im Sommer“, unterstreicht Vizebgm. und Wirtschaftsbundobmann Walter Mair die Sinnhaftigkeit des Projekts.

Weitere Infos: www.axams.gv.at
Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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