Diskussionen um die Plastikmüllsammlung in Völs

Rund um die Sammlung für Verpackungen aus Kunst- und Verbundstoff gibt es Völs heftige Debatten. | Foto: Archiv
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Unstimmigkeiten rund um die Kunststoffverpackungs-Rücksammlung gibt es in Völs. Seit rund 24 Jahren hat die Völser Entsorgungsfirma Haberl als Subunternehmer der Fa. Höpperger diese Sammlung ohne Beanstandungen durchgeführt. Seit kurzem gibt es eine neue Regelung: Das Rietzer Entsorgungsunternehmen übernimmt die Sammlung jetzt selbst. Konfliktpotential liegt in der Vorgangsweise. Während Friedl Haberl und sein Team die fahrbaren Container bei den Mehrparteienhäusern von den Standplätzen in den "Müllhäuschen" abgeholt haben, müssen diese jetzt auf den Straßen bereitgestellt werden. Für die Abholung von Restmüll, Biomüll und Papier ist die Fa. Haberl weiterhin zuständig und es ergibt sich hier keine Änderung für die Bevölkerung.

Gemeinderatsbeschluss

Der Völser Gemeinderat hat dazu bereits einstimmig einen Beschluss gefasst. Demnach wird seitens der Gemeinde befürwortet, dass die Fa. Haberl weiterhin die Sammlung durchführten kann. GR Franz Köfel (Franz Köfel & Team) will es damit aber nicht bewenden lassen und geht in die Offensive: "Da in den meisten dieser Häuser keine hauptamtlichen Hausmeister tätig sind und für diese Tätigkeit jemand beauftragt werden muss, entstehen den Hausgemeinschaften nun zusätzliche Kosten. Davor möchte ich die Völser Bürger schützen. Wenn es bei dieser Regelung bleibt, verlange ich, dass diese Entsorgung von der Fa. Höpperger in gleichem Umfang wie bisher und ohne Mehrkosten durchgeführt wird." Auch Kritik am Bürgermeister wird geübt: "Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass sich Bgm. Erich Ruetz, der auch die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden bei der ATM bekleidet, in dieser Sache bedeckt hält. Für die Rücksammlung von Kunststoffverpackungen dürften den Konsumenten keine Kosten entstehen, denn diese sind bereits in den Preis des gekauften Produktes einberechnet und werden von den Firmen an die ARA (Altstoff Recycling Austria, die Red.) abgeführt."
GR Franz Köfel wurde auch bereits auf höherer Ebene bereits tätig. Er hat sich in einem Schreiben an Umweltministerin Elisabeth Köstinger gewandt und um Unterstützung ersucht.

Keine rechtliche Möglichkeit

Bgm. Erich Ruetz weist die Kritik zurück: "Ich habe mich darum bemüht, dass die Fa. Haberl diese Sammlung weiterhin durchführen kann. Die Gemeinde hat aber keine rechtliche Möglichkeit hat, um hier aktiv zu agieren. Wir werden weiterhin an die Fa. Höpperger appellieren, dass es zu keiner Serviceverschlechterung für die Bevölkerung kommen darf. Ich bin zuversichtlich, dass die Fa. Höpperger gesprächsbereit ist. Ein besonderer Dank gebührt in jedem Fall der Fa. Haberl, die bei der LVP-Sammlung viele freiwillige Zusatzdienste übernommen hat.  Bei starken Überfüllungen war die Fa. Haberl immer wieder bereit, zusätzliche Entleerungen durchzuführen – und dies ohne zusätzliche finanzielle Abgeltung. Besonders bei örtlichen Feiern und Veranstaltungen ist die Zusammenarbeit zwischen Entsorger und Gemeinde sehr wichtig."

Keine Beschwerden

Harald Höpperger, Geschäftsführer des Entsorgungsunternehmens, kann die Aufregung nicht nachvollziehen: „Es hat bis jetzt keine einzige Beschwerde aus Völs gegeben, obwohl kein Informationsfluss über 'Besonderheiten' in Völs stattgefunden hat – das ist das deutlichste Zeichen, dass unsere Mitarbeiter gute Arbeit leisten, die die Bevölkerung zufriedenstellt. Wir betreuen schließlich tirolweit über 100 Gemeinden auf diese Art, darunter auch viele große Orte und es wird überall so gehandhabt.“
Bereits im November wurden die Firma Haberl und die Gemeinde informiert, dass eine Vertragsverlängerung nicht möglich ist. Harald Höpperger: "Dies wurde bis auf unsachliche und böswillige Verleumdungen durch die Herren Haberl und GR Köfel von allen Beteiligten zur Kenntnis genommen. In einem sachlichen und emotionsfreien Telefongespräch mit Bürgermeister Erich Ruetz wurde der Sachverhalt dargelegt und die Schienen für eine konstruktive zukünftige Zusammenarbeit gelegt."
Die Trennung vom Subunternehmer Friedl Haberl begründet der Geschäftsführer wie folgt: „Er hat die Qualitätsauflagen sowie die vertraglichen Pflichten seitens unseres Auftraggebers nicht mehr erfüllt, darum war eine Trennung unumgänglich.“

Haberl: "Haben uns nichts vorzuwerfen!"

Friedl Haberl, der auch als Gemeindevorstand in Völs amtiert, nimmt die Sache vorderhand gelassen, will aber auch eines anmerken: „Wir haben 24 Jahre als Subunternehmer für die Fa. Höpperger gearbeitet, und ich kann sagen, dass wir uns nichts vorzuwerfen haben. Die Trennung ist zur Kenntnis zu nehmen, allerdings sollte darauf geschaut werden, dass die Qualität der Leistung für die Bevölkerung gleich bleibt. Das ist in diesem Fall leider nicht gegeben. Es ist völlig richtig, dass die ARA ein Dienstleister ist, für deren Dienste die Konsumenten auch bezahlen.“
Vorwürfe, wonach sein Unternehmen die Qualitätsauflagen nicht erfüllen würde, will Haberl nicht näher kommentieren. „Wir hätten diesen Service für unsere Bevölkerung gerne weiter angeboten!“

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