Herwig van Staa: "Nicht verzagen – Doktor Schorschi fragen"
Die Einführung des neuen VVT-Jahrestickets wurde von der schwarz-grünen Landesregierung bekanntlich als voller Erfolg angepriesen. Allerdings gab es genau bei den Landesbediensteten und Landesbeamten in ganz Tirol auf ihrem jüngsten Gehaltszettel ein „Aha-Erlebnis“. Neben der tirolweiten Pendlerförderung wurde auch der sogenannte Fahrtkostenzuschuss als freiwillige Sozialleistung des Dienstgebers (Land Tirol) sang- und klanglos gestrichen.
Pendler benachteiligt
Für Dr. Georg Dornauer, Bürgermeister in Sellrain und stellvertretender Klubdirektor des SPÖ-Landtagsklubs, war dies eine untragbare Situation. „Gerade die Pendler, die aufgrund der Arbeitssituation oder den fehlenden öffentlichen Verkehrsmitteln auf den eigenen Pkw angewiesen sind, hat diese Streichung unmittelbar getroffen. Diese Härtefälle wollte ich abfedern!“
Nachweisliche Verschlechterung
Am Beginn der "Abfederungsmaßnahmen" standen Fleißaufgaben: Dornauer kontaktierte alle Mitarbeiter im Landesdienst von Reutte bis ins Unterland. So bekam er über 160 Zuschriften, die eine Verschlechterung durch die Streichung des Zuschusses – selbst bei einem Umstieg auf das VVT-Jahresticket – belegen konnten.
Schlagzahl erhöht
Dornauer erhöhte daraufhin die Schlagzahl. Das Büro Landeshauptmann wurde auf den Plan gerufen. Kurzum: Der Fahrtkostenzuschuss NEU wurde per Verordnung wieder eingeführt. Der Landtag segnete am Tag darauf einen abgeänderten SPÖ-Dringlichkeitsantrag auch noch ab. In der Debatte gratulierte LA Elisabeth Blanik (SPÖ) ihrem Stellvertreter für seine Hartnäckigkeit und den politischen Erfolg. Lob kam sogar vom politischen Gegner in Person von ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf, wenn auch "mit Augenzwinkern". „Die Mitarbeiter können sich bei Dr. Dornauer bedanken, wählen sollen sie dann wieder uns!" Landtagspräsident DDr. Herwig Van Staa beendete die Debatte mit einem Sager, der Potential hat, in die Geschichte einzugehen: „Nicht verzagen, Doktor Schoschi fragen!“
Bedauerliche Streichung
Der solcherart Gelobte freut sich naturgemäß für alle MitarbeiterInnen des Landes Tirol, hat aber auch einen kritischen Nachsatz parat: "Es ist bedauerlich, dass mit der Einführung des VVT-Jahrestickets die Tiroler Pendlerförderung von Schwarz-Grün gestrichen wurde. Gäbe es diese Förderung noch, so käme die Tiroler Bevölkerung zumindest in die Nähe des einst versprochenen 365-Euro-Tickets!"
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