Radweg Argentinierstraße: Viele Probleme, keine Lösung

- Bei Radfahrern wurden auf der Argentinierstraße bis zu 60 km/h gemessen.
- hochgeladen von Andreas Edler
Der Radweg auf der Argentinierstraße ist Anrainern und Radlern seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge.
WIEDEN. Dreißig Euro Strafe für 19 km/h: Der Wiener Fotograf Lukas Beck staunte nicht schlecht, als er auf dem Weg zum Karlsplatz mit dem Rad gestoppt wurde. Bei der Kreuzung Goldegggasse blitzte es - laut eigenen Angaben - bei einer Geschwindigkeit von 19km/h. Zu schnell, sagt die Polizei. Generell gibt es eine Begrenzung von 30km/h. "Diese gilt aber nicht an Kreuzungen, dort sind 10km/h anbemessen", erklärt Polizeisprecher Harald Sörös.
Der Fall Beck rollt ein altes Thema wieder auf: Der "Todesradweg", der regelmäßig für Verärgerung bei Anrainern und Nutzern sorgt. Immer wieder gibt es Unfälle mit Autofahrern. Im Vorjahr wurde eine Geschwindigkeitsmessung beantragt. Dabei wurden teilweise bis zu 60km/h gemessen.
Bei einem Lokalaugenschein mit Bezirksvorsteher Leo Plasch (SPÖ) und seiner Stellvertreterin Lea Halbwidl (SPÖ) wird schnell klar: der Radweg muss sicherer werden. Die Geschwindigkeiten der Radfahrer sind enorm, der Weg an sich sehr eng, wodurch viele auf den Gehsteig ausweichen. Die SPÖ wünscht sich daher eine Verlegung des Radwegs auf die andere Straßenseite. "Damit wäre er nicht direkt an den querenden Straßen von rechts, somit weniger gefährlich und auch nicht an den Park-Ausgängen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass keine Parkplätze verloren gehen", so Halbwidl.
Argentinierstraße ist kein Fahrradhighway
Die Grünen hingegen möchten eine Verbreiterung. "Unser Vorschlag ist, eine fahrradfreundliche Straße zu gestalten. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme fahren Radfahrer auf eingefärbten Streifen auf der Fahrbahn, Fußgänger werden nicht mehr durch Radfahrende gefährdet", erklärt Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Barbara Neuroth. "Dies kostet kaum Parkplätze."
Anders sieht das die ÖVP. Obmann der ÖVP Wieden, Johannes Pasquali, weist vehement auf die Gefährdung durch die Radfahrer hin: "Es darf keinen ‚Radfahrhighway‘ geben. Besonders auf dem Fußgängerübergang herrscht Anarchie." Er spricht sich für eine gegenteilige Maßnahme aus: "Statt einer Verbreiterung sind Maßnahmen für eine Entschleunigung notwendig." Ebenso befürchtet Pasquali eine Reduktion von Parkplätzen. Er hält eine andere Lösung für sinnvoller: "Ich bin zunächst einmal für eine Stop-Tafel für die Radfahrer beim Fußgängerübergang."
Gegen die Vernichtung von Parkplätzen
Seitens der Neos ist man ebenfalls gegen eine Vernichtung von Parkplätzen. "Wir plädieren dafür, dass der Radweg aufgelassen wird, die zwei Meter der Straße zugeschlagen werden und sich Auto- und Radfahrer diese teilen", so Henrike Brandstötter. "Die Argentinierstraße selbst soll auf die ganze Länge eine Vorrangstraße sein, um Unfälle durch querende Fahrzeuge zu verringern." Wie geht es nun weiter? "Wir wollen eine Lösung, die für alle zufriedenstellend ist", stellt Bezirksvorsteher Plasch klar. "Wir werden erst etwas tun, wenn wir eine gemeinsame Lösung gefunden haben."
Bis dahin heißt es weiterhin: Aufpassen auf dem "Todesradweg". Ob als Fußgänger, Autofahrer oder eben Radfahrer. Was Lukas Beck passiert ist, kann jederzeit wieder der Fall sein. "Ob gestraft wird, liegt im Ermessen der verantwortlichen Beamten", sagt Polizeisprecher Sörös.
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