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Reformation in Bewegung: Mit dem Smartphone auf Luthers Spuren
1. März 2017, 00:00 Uhr
Im Rahmen eines Döblinger Schulprojekt entstand eine App, welche Interessierte durch die Wiener Innenstadt führt und in die evangelische Geschichte einführt.
DÖBLING/INNERE STADT. Als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen gegen die Wittenberger Schlosskirche hämmerte, sollte er damit nicht nur die christliche Kirche reformieren, sondern sich zugleich für immer und ewig einen Namen machen. Auch wenn Wien seit jeher überwiegend katholisch ist, hat die Evangelische Kirche ihre Spuren hinterlassen. Anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Lutherschen Thesen entwickelte eine Projektklasse der Tourismusschule "Modul" einen Rundgang für die App "City Listening" zum Thema. Der GPS-Audioguide "Reformation in Bewegung" lotst Interessenten durch den 1. Bezirk und durch die evangelische Geschichte.
"Man muss nur zum Startpunkt gehen, dann geht’s los", erklärt Software-Entwickler Klaus Kubo, der mit "City Listening" die Software bereitstellt. Die Schüler fertigten die Recherche an und schrieben die Texte. Die App liefert die passenden Informationen zum jeweiligen Standort. Der rund drei Kilometer lange Rundweg umfasst sechs Stationen: Beginnend am Stubentor geht’s zum Stephansplatz und zur Stadtkirche in der Dorotheergasse. Im Anschluss daran geht’s weiter in die Lutherische Stadtkirche direkt nebenan, bevor die Tour dann mit einem kleinen Bogen über den Josefsplatz am Landhaus in der Herrengasse ihr Ende findet.
Religion und Technik
Für die Klasse 4HLA der Tourismusschule sei das Projekt vor allem eine tolle Gelegenheit gewesen, Religion und Technik miteinander zu verbinden und in einem Projekt unterzubringen, erklärt Kubo. Da sich das Projekt als sehr umfangreich entpuppte, holte man Schulklassen von anderen Wiener Schulen mit ins Boot, die einzelnen Stationen teilte man sich dann untereinander auf. So übernahmen die Klassen 6a und 6b im GRG 15 Auf der Schmelz den Josefsplatz, die 6. Klasse des Bundesgymnasium Wien 19 die Reformierte Stadtkirche und ihre Kollegen und Kolleginnen aus der 7. Klasse die Lutherische Stadtkirche. Das Maria Regina Gymnasium widmete sich dem Stephansplatz und die 7. Klasse im GRG 16 Maroltingergasse wandte sich dem Stubentor zu.
Die Idee der "City Listening"-App kam Kubo beim Urlaub in Marokko. Sich dort mit Stadtplan ausgestattet auf offensichtlichste Weise sofort als "Touri" zu erkennen geben, sei nicht immer der schlaueste Schachzug gewesen, erinnert er sich. Die zündende Idee: Ein Stadtführer, der ohne viel Aufsehen zu erregen funktioniert. Nach zwei Jahren Tüftelei und ausgiebigen Erkundungstouren durch die Stadt entstand die App für den Undercover-Touri. Seit März 2016 kann man mit ihr Touren durch die Wiener Innenstadt, Schönbrunn und nun auch durch das evangelische Wien absolvieren.
Zur Sache:
Die App "City Listening" gibt’s im AppStore oder bei GooglePlay zum Gratis-Download.
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