Frauenpreis Wiedner Rosa
Krisenpflegemama für ihr soziales Engagement geehrt
Miriam Köhler ist Krisenpflegemutter. Für ihr soziales Engagement bekam sie nun die "Wiedner Rosa" verliehen.
WIEDEN. Große Freude herrscht bei Miriam Köhler. Sie hat den ersten Wiedner Frauenpreis – die "Wiedner Rosa" – in der Kategorie "Soziales" erhalten. "Ich freue mich doppelt, weil es nicht nur eine Auszeichnung für mich persönlich, sondern auch eine Anerkennung für alle Krisenpflegeeltern ist. Und auch für meine Familie, denn ohne die Unterstützung meines Mannes Filip und meiner beiden Töchter Rosi und Pauli könnte ich mich dieser Aufgabe nicht widmen", so Köhler.
Akute Hilfe für Kinder
Die 34-jährige Wiednerin arbeitet seit rund zwei Jahren als Krisenpflegemutter. In ihrer Obhut befinden sich ein bis zwei Kinder. "Diese Kinder müssen in der Regel akut aus ihren Familien geholt werden, da sie sonst gefährdet sein könnten", erklärt Köhler.
"Es kommt ein Anruf vom Jugendamt und ein, zwei Stunden später sind die Kinder bei mir. Wenn es ein Neugeborenes ist, dann weiß ich manchmal ein paar Tage vorher Bescheid. Das hole ich dann direkt von der Geburtenstation im Spital", erzählt die Wiednerin.
Vielen Kindern hat sie bereits ein liebevolles Zuhause auf Zeit gegeben, bis diese aus ihrer Obhut in eine Pflegefamilie oder zu Verwandten gekommen sind. Mit dem 15 Monate alten Mädchen und dem neugeborenen Buben, die derzeit bei ihr leben, sind es insgesamt 13 Schützlinge. Krisenpflege- und auch Langzeitpflegeeltern werden von der Stadt Wien immer dringend gesucht. Das wusste auch Miriam Köhler.
Betreuung rund um die Uhr
Sie hatte schon länger überlegt, etwas Sinnvolles im Sozialbereich zu tun. "Die Entscheidung, Krisenpflegemutter zu werden, habe ich nie bereut. Es ist schön, zu beobachten, wie sich die Kinder entwickeln, die davor meist kaum Förderung bekommen haben", sagt die 34-Jährige.
Dennoch gibt sie auch zu bedenken: "Man muss sich bewusst sein, dass man 24 Stunden für die Kinder da ist und diese viel Aufmerksamkeit und Liebe benötigen. Aber auch meine eigenen Töchter, die jetzt elf und neun sind, darf ich nicht vernachlässigen. Es ist im wahrsten Sinne ein Fulltime-Job, aber der schönste der Welt", so Köhler.
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