Polizei hinterlässt Fahrzeug im Halteverbot
Auf der Flucht vor der Polizei ließ ein Lenker sein Fahrzeug in Wieden einfach auf der Straße stehen. Seither steht das Auto mit einer Wegfahrsperre im Halteverbot in der Viktorgasse. Gestohlen wurde es jedoch nicht.
WIEDEN. Seit beinahe zwei Wochen steht ein grüner Citroen im Parkverbot in der Viktorgasse, obwohl es Sache der Polizei wäre, das Fahrzeug zu entfernen. Den rechten vorderen Reifen des Autos ziert eine Wegfahrsperre der Exekutive. Es sei nicht verkehrsbehindernd, heißt es seitens der LPD Wien. "Warum gilt dann dort ein Halteverbot zwischen 7 und 19 Uhr", entgegnet Anrainer Anton Kastner.
Was ist zuvor geschehen? Am 18. Jänner verfolgten zwei Streifenwagen das Auto durch den vierten Bezirk. Der Fahrer versuchte sich einer Verkehrsanhaltung zu entziehen. In der Viktorgasse bremste der Lenker plötzlich ab, sprang aus dem Wagen und suchte zu Fuß das Weite. Die verfolgenden Polizisten waren nicht schnell genug. Der Verdächtige entkommt. Im Wagen: Zahlreiche Einbruchswerkzeuge, aber auch Hinweise auf den Täter – seine Identität konnte zwar ausgeforscht werden, gefasst wurde er jedoch bisher noch nicht. Brisant: Der grüne Citroen war entgegen der Vermutung der Polizisten nicht als gestohlen gemeldet. Allerdings scheint der Zulassungsbesitzer ein "U-Boot" zu sein – die Mödlinger Adresse, auf die das Fahrzeug zugelassen ist, ist eine leere Wohnung.
Mit Wegfahrsperre im Halteverbot
Die verfolgenden Beamten stellten das Fahrzeug nach dem Vorfall 20 Meter weiter im Halteverbot gegenüber der Viktorgasse 6 ab. Die Wegfahrsperre wurde befestigt. Und genau dort steht es nun seit beinahe zwei Wochen. Anrainer Anton Kastner beschwert sich: "Mit Parkplätzen sind wir nicht gerade gesegnet im Grätzel. Der herrenlose Citroen nimmt uns zusätzlich einen weg." Zudem steht es im Halteverbot. Nicht umsonst besteht dieses an der Ecke Viktorgasse/Belvederegasse. Die Gasse wird hier sehr eng, wenn auf beiden Seiten ein Auto geparkt ist.
Bei der Wiener Polizei sieht man das weniger dramatisch. "An uns wurden noch keine Beschwerden herangetragen", sagt Pressesprecher Patrick Maierhofer. Das Auto würde auch den Verkehr nicht behindern und obendrein nur den Parkplatz in der Nacht wegnehmen. "Genau da brauchen wir jedoch alle Parkplätze", kontert Kastner. Wenn das Fahrzeug den Verkehr nicht behindern würde, dann wäre obendrein das Halteverbot absurd, so der Anrainer. Dann könnte man es genauso gut aufheben.
Staatsanwaltschaft muss Abtransport veranlassen
Die LPD Wien stellt fest: Das Fahrzeug bleibt dort stehen, bis die Staatsanwaltschaft einen Abtransport auf den Abstellplatz der MA48 nach Simmering beordert. Das könne in Stunden, aber auch in Tagen sein. "Es wäre uns auch am liebsten, wenn das Fahrzeug auf der Simmeringer Heide und nicht im Vierten stehen würde", sagt Pressesprecher Maierhofer. Dienstweg ist jedoch Dienstweg.
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