Nachruf zum Ableben von Frau Prof. Rosemarie Isopp
22 Jahre begleitete Prof. Rosemarie Isopp die tägliche Radio-Sendung: „Autofahrer unterwegs“!

- hochgeladen von Johann Machowetz
Adventfeier in der Starhembergkaserne im Dezember 2015
Ein überraschendes Zusammentreffen mit Rosemarie Isopp im Rahmen einer vorweihnachtlichen Feier der Führungsunterstützungsschule des Österreichischen Bundesheeres in der Wiener Starhembergkaserne erfreute Obst i.R. Hans Machowetz im Dezember 2015 ganz besonders !
Frau Prof. Isopp weckte durch ihre Anwesenheit nicht nur schöne Erinnerungen, sondern brachte sich auch selber mit einer couragiert, humorvoll akzentuiert vorgetragenen Adventlesung zu dieser Feier sehr stimmungsvoll ein.
Sind doch damit Erinnerungen an die alltäglichen Radio-Sendungen mit Prof. Rosemarie Isopp „Autofahrer unterwegs“ geweckt worden, die sie von 1957 bis 1987, immerhin 30 Jahre lang charmant, informativ und besonders erfolgreich, von einem Großteil der Österreicher tagtäglich beliebt moderierte, womit die damit verbundenen Erinnerungen wieder „lebendig“ wurden !
„Autofahrer unterwegs“
Diese täglichen Sendungen wurden vom 8. April 1957 bis zum 5. April 1999 um die Mittagszeit, mit Beginn um 11.30, 11.45 oder 12.00 Uhr und Ende um 13.00 Uhr, insgesamt 15.153 Mal ausgestrahlt !
So bedeutete ein derartiges Zusammentreffen mit wohlvertrauten Erinnerungen an „alte Zeiten“ kein alltägliches Erlebnis, weshalb diese vorweihnachtliche Feier in einer Wiener Bundesheer-Kaserne allen Teilnehmern, insbesondere für jene fortgeschrittenen Alters einen berührenden Abend brachte.
Zur Geschichte dieser doch sehr beliebten Radio-Sendung
1957 stand die Service-Sendung (nach dem ursprünglichen Motto: Mit Musik auf Reisen) unter der Leitung von Wilhelm „Willy“ Hufnagl, der als Bevollmächtigter Rosemarie Isopp und Walter Niesner als Sprecher (heute als Moderatoren zu bezeichnen, da sie nicht fertig formulierte Texte zu verlesen, sondern live aus dem Stegreif zu agieren hatten) entdeckte.
Die Sendung begann stets mit der Signation „Blende auf“, komponiert von Werner Müller und später für die Sendung nochmals neu und schmissig aufbereitet von Wolfgang Lindner senior (1949–2008). 1957 zählten, neben Isopp und Niesner, Louise Martini und Emil Kollpacher zu den ersten Moderatorinnen und Moderatoren (der Begriff war damals noch unbekannt). Lange Zeit wurde die Sendung mit Publikum aus dem Sendesaal im Ausstellungs- und Einkaufszentrum (AEZ) in Wien (beim heutigen Bahnhof Wien Mitte) gesendet, immer wieder aber auch aus Orten in Österreich und seltener aus dem Ausland. 1960 fand im AEZ, auf der Popularität der Sendung aufbauend, die AURA 1960 statt, die Autofahrer unterwegs Rundfunk Ausstellung.
1992 schied das Landesstudio Wien auf Grund einer Programmreform aus der Übertragung aus und produzierte dann eine Zeit lang die Sendung Der Wiener Autofahrer unterwegs. 1995 schieden auch die Landesstudios Kärnten, Oberösterreich und Steiermark aus. Bis 1999 wurde die Sendung von den Landesstudios Burgenland, Niederösterreich (daher auch in Wien zu hören!), Salzburg, Tirol und Vorarlberg ausgestrahlt und konnte somit bis zum Schluss im Großteil Österreichs gehört werden.
Elemente der Sendung
Verkehrsmeldungen, gelesen von Walter Prskawetz oder Heinz Kellner über eine Direktleitung von deren Arbeitsplatz im ÖAMTC aus
Punkt 12 Uhr: Einspielung der Aufnahme des Mittagsläutens einer Pfarrkirche eines österreichischen Ortes, der anschließend, beginnend mit den Worten „Sie hörten das Mittagsläuten aus xxxx in xxxxx ...“ kurz vorgestellt wurde.
Reiserufmeldungen von ÖAMTC und ARBÖ; mit diesen vom Veranlasser bezahlten Durchsagen versuchte man, vor der Verbreitung von Mobiltelefonen, Autofahrer zu erreichen, deren genauen Aufenthaltsort man nicht kannte bzw. die man am Festnetztelefon nicht erreichen konnte.
Volksmusik, Blasmusik und Schlager, vom Moderator ausgewählt
Werbung vorrangig für Autos und deren Händler, fallweise Nachrichten und Wetterberichte, Suchmeldungen gestohlener Autos „in Duttendorf wurde ein grauer Opel Olympia mit dem Wiener Kennzeichen...“ und Auslobung einer Prämie für zweckdienliche Hinweise.
Interviews, vor allem, wenn die Sendung an einem Ort außerhalb Wiens zu Gast war und von dort übertragen wurde (so wurde z. B. am 8. April 1978 aus Anlass der Ausstellung Wien grüßt Budapest von Budapest aus gesendet, und Kurt Votava als Moderator interviewte live Bürgermeister Leopold Gratz; da diese Sendung auch in Ungarn zu hören war, wurden die wichtigsten Elemente auch in Ungarisch angesagt.
Frau Prof. Rosemarie Isopp ist im Alter von 91 Jahren am 5. Juni 2019 verstorben.
Hans Machowetz, Obst i.R.
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