Für den Erhalt unserer Geschichte
140 Jahre Denkmalschutzverein

- Die Vorstandsmitglieder des Wiener Neustädter Denkmalschutzvereins Fritz Gruber, Brigitta Listmayr, Christian Hoffmann, Fritz Hönigsperger und David Faiman treffen einander monatlich um neue Entwicklungen zu besprechen.
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Unsere Stadt hat eine große Geschichte, dies zeigt sich an der Vielzahl der Denkmäler. Damit auch für zukünftige Generationen dieses Wissen erhalten bleibt, setzt sich der seit 1884 bestehende Denkmalschutzverein für die Pflege und den Erhalt des kulturellen Reichtums in unserer Heimatstadt ein.

- Neues Bewusstsein für die Pflege und Erhaltung unserer Stadtdenkmäler schaffen und erhalten, ist eines der Ziele des Denkmalschutzvereines. Hier die frisch renovierte Mariensäule von oben.
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Was ist Denkmalschutz?
Denkmäler, archäologisches Erbe und auch Kulturgut sind Zeugnisse unserer Geschichte von der Urzeit bis zur Gegenwart. Geregelt und durchgesetzt wird der Erhalt durch das Denkmalschutzgesetz aus dem Jahr 2000.
"Das Ziel ist, dieses unersetzliche Erbe auch für die Zukunft authentisch und ungeschmälert zu bewahren. Die Denkmäler nicht zu verfälschen, beschädigen, beeinträchtigen oder zu zerstören. Ebenso müssen Kulturgüter dauerhaft erhalten werden," so Vereinsobmann Christian Hoffmann
140 Jahre für Wiener Neustadt
Der "Verein zur Erhaltung der Kunstdenkmäler in Wiener Neustadt", wie der Denkmalschutzverein 1884 hieß, wurde als privater Verein gegründet, dessen Aufgabe es war Denkmalpflege in breiten Kreisen populär zu machen und dafür zu sorgen, dass die zahlreichen historisch bedeutenden Denkmäler, die sich damals oft in sehr schlechtem Zustand befunden haben, erhalten blieben.
Die erste Aufgabe war die Restaurierung und Aufstellung der Grabdenkmale im Dom und die Renovierung der Spinnerin am Kreuz. Es war auch der Verein, der schon 1886 für die Anbringung von Gedenktafeln sorgte. Diese Tafeln sind bis heute zum Großteil erhalten geblieben und erinnern an bedeutende Künstler und Persönlichkeiten aus Wiener Neustadt.
Eines der größten Projekte war die Erhaltung des Reckturmes und der Stadtmauer in der Nordwestecke der alten Stadtbefestigung. Die Weltkriege unterbrachen die Tätigkeit des Vereins und auch in den Nachkriegsjahren überwiegten andere, wichtigere Themen.
Es dauerte bis 1949, ehe der Verein wieder ins Leben gerufen wurde. Eine der ersten Tätigkeiten war die Wiederherstellung des beschädigten Kreuzes vor der St. Leopold Kirche. Es gab aber nicht nur Erfolge für den Denkmalschutzverein. Der Abbruch des alten Mühlturmes in der Nordmauer der Stadtbefestigung, welcher im Zuge der Errichtung der Grazer Straße erfolgt ist, schmerzt noch heute.
In den folgenden Jahren gab es eine Vielzahl an Tätigkeiten. Von der Renovierung und Neugestaltung des „Luckerten Kreuzes“ an der Weikersdorfer Straße und des Pauliner Ackerkreuzes, über die Errichtung einer Gedenkstätte für den letzten Babenberger Friedrich II. an der Neudörfler Straße bis zur Restaurierung und Beleuchtung der Mariensäule am Hauptplatz. Die durch den Krieg schwer beschädigte Kirche St. Peter an der Sperr erhielt wieder ihr Dach und die Spinnerin am Kreuz wurde renoviert.
In der jüngeren Vereinsgeschichte hat der Verein entscheidend dazu beigetragen, dass die Werkslokomotive "Fanny" aufgestellt wurde und der Torbogen der am Eingang der Lokomotivfabrik stand, erhalten blieb.
"Die Vereinsgeschichte ist ein Beweis dafür, dass hier eine wichtige Kraft um den Erhalt des kulturellen Erbes und der Geschichte der Geschichte der Stadt am Arbeiten ist," meint der Obmann.
260 Ausgaben "Unser Neustadt"
Schon 1885 erschien die erste "Mittheilung des Vereines zur Erhaltung der Kunst Denkmäler in Wiener Neustadt" betreffend "Die Gründung und bauliche Entwicklung von Wiener Neustadt" von Wendelin Boeheim, dem Sohn des Verfassers der "Chronik von Wiener Neustadt", der ersten wissenschaftlich zuverlässigen Stadtgeschichte.

- 67 Jahre liegen zwischen diesen beiden Ausgaben der Vereinszeitung "Unser Neustadt".
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Seit dem Jahr 1956 erscheint die Vereinszeitschrift "Unser Neustadt", wobei hier Beiträge unter der Berücksichtigung der Lokalgeschichte aus unserer Stadt und dem Bezirk publiziert werden. Historiker und Vereinsmitglieder verfassen fachspezifische Artikel in der Zeitschrift, die viermal jährlich erscheint.
Der Denkmalschutzverein hat derzeit an die 200 Mitglieder, im Vereinslokal in der Adlergasse finden die monatlichen Vorstandstreffen statt. In regelmäßigen Abständen werden Exkursionen, Ausflüge und "Wissens-Touren" in der Stadt und im Bezirk durchgeführt, wobei hier auch Interessierte gerne teilnehmen können.

- Damals wie heute ist liegt der Jahresmitgliedbeitrag bei 30 Euro. Oder 2 Gulden!
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Der Jahresbeitrag des Vereines wurde vor 140 Jahren mit 2 Gulden festgesetzt. Umgerechnet auf unsere heutige Währung wären das circa 30 Euro, welche nach wie vor einmal jährlich als Mitgliedsbeitrag eingehoben wird. "Als Obmann würde ich aber auch heute noch 2 Gulden als "Obolus" annehmen," meint schmunzelnd Christian Hoffmann.
Sollten Sie an einer Mitgliedschaft interessiert sein, bitte wenden Sie sich unter der Telefonnummer 0664 467 33 33 an Vereinsobmann Christian Hoffmann.
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