Die Suche nach der Wahrheit: Wissenschaftstheorie einmal ganz anders

Eva Konlechner - Erfinderin des Geocache-Rätsels zur Wissenschaftstheorie - gemeinsam Kursleiterin Kathrin Gärtner. | Foto: FHWN
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Verstaubt und trocken? Wichtig, aber schwer zu vermitteln? Eine engagierte Studentin an der FH Wiener Neustadt beweist, dass Wissenschaftstheorie nicht nur unglaublich faszinierend ist und die persönliche Entwicklung fördert, sondern auch auf spielerische Weise draußen in der Natur erlernt werden kann. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit für die gleichnamige Vorlesung packte Eva Konlechner drei Ansätze der Wissenschaftstheorie in ein spannendes Geocache-Rätsel, das jeder mit ein wenig Mut lösen kann.

WIENER NEUSTADT. Beim Thema Wissenschaftstheorie schrecken viele erst einmal zurück. Manch einer wird sich an endlose, schwerverdauliche Vorträge erinnern oder sich im Nachhinein wünschen, diese so wichtigen Grundlagen der Wissenschaft besser verinnerlicht zu haben. Nicht so Studierende an der FH Wiener Neustadt, die ihren Master in Wirtschaftsberatung und Unternehmensführung absolvieren. Für sie war im Rahmen des Seminars „Wissenschaftstheorie“ die Beschäftigung mit ebendieser aufregend und bereichernd.

Verantwortlich dafür ist das moderne Lehrkonzept von Kursleiterin Kathrin Gärtner. Die unkonventionelle Methodik-Dozentin und Psychologin unterrichtet mit didaktischen Konzepten wie dem „Flipped Classroom“, Kurzvideos sowie interaktiver Onlinelehre und fördert so die Auseinandersetzung der Studierenden im Dialog.

„Besonders wichtig sind mir dabei der Alltagsbezug und die Ermutigung, die eigenen kreativen und analytischen Fähigkeiten in die Bearbeitung der Aufgaben mit einzubringen. Neben wissenschaftstheoretischen Essays haben die Studierenden auch tolle TikTok-Videos, Podcasts und Kindergeschichten entwickelt. Das Geocache Rätsel ist ein perfektes Beispiel dafür, wie ein schwieriges theoretisches Problem auf den Alltag übertragen werden kann“, freut sich Kathrin Gärtner.

Spielerisch hinter die Natur der Erkenntnis blicken

Eines der eindrucksvollsten Beispiele dafür, dass Wissenschaft und Kreativität sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig bereichern können, kommt von Eva Konlechner. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sie sich mit zentralen Fragen der Wissenschaftstheorie und einigen großen Namen, die damit verbunden sind: Warum glauben wir, dass etwas wahr ist? Kann man mit absoluter Sicherheit sagen, dass etwas richtig ist? Welche Methoden sind dazu geeignet, neue Erkenntnisse zu erhalten?

Diese drei Fragen ergänzte Konlechner um eine vierte: Wie kann man die Auseinandersetzung mit den zentralen wissenschaftstheoretischen Grundlagen auf spielerische Art erlernen? Ihre kreative Lösung: ein Geocaching-Rätsel der besonderen Art.

„Es wäre eine Freude für mich, wenn man auf diese Weise mehr Leuten dieses Hobby und die Wissenschaftstheorie näherbringen kann. Kreativität hilft uns auch im beruflichen Alltag weiter, Sachverhalte aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und unterschiedliche Lösungen in der Beratung zu finden“, so Erfindergeist Eva Konlechner.

Browserdaten oder Erdkunde? – Was „Geocaching“  meint

Rätsel-Geocaching ist – vereinfacht gesagt – eine Schnitzeljagt für Erwachsene. Es geht dabei darum, einen gut versteckten Schatz zu finden, dessen Koordinaten in spannenden Rätselaufgaben herausgefunden werden können. Wer das Versteck entdeckt hat, trägt sich in ein dem Schatz beigelegtes Logbuch ein und darf sich manchmal auch über kleine Goodies freuen, die zusätzlich beigepackt sind. Danach wird der Rest wieder zurückgelegt, damit auch andere „Geocacher*innen“ noch ihre Freude am Finden haben.

„Als Geocacher verhaltet ihr euch ähnlich wie Forschende, die untersuchen, ob ihre These plausibel und wahrscheinlich ist. Ihr stellt Theorien oder Hypothesen auf, wie ihr das Rätsel lösen könnt“, erklärt Eva Konlechner ihre Idee zum Schatz der Wissenschaftstheorie.

Was wir von schwarzen Schwänen lernen können

Die Bedeutung von Erkenntnissen aus der Wissenschaftstheorie geht weit über den Bereich der Wissenschaft hinaus. So manchen Menschen hat die Beschäftigung damit schon offener gegenüber den Meinungen und Überzeugungen anderer gemacht. Denn unter welchen Voraussetzungen wir glauben, dass etwas wahr oder richtig ist, und ob unsere eigene Position jemals den Anspruch auf absolute Gültigkeit haben kann, sind auch Fragen, die unseren Alltag betreffen. Die berühmteste Überlegung dazu stammt wohl – Achtung Spoiler-Alarm – von Sir Karl Popper, der erklärte, die These „alle Schwäne sind weiß“ gelte nur so lange, bis ein einziger schwarzer Schwan entdeckt würde. Mit ein bisschen Motivation kann das unter diesem Link verfügbare Geocache-Rätsel zur Wissenschaftstheorie von jedem gelöst werden!

Eva Konlechner - Erfinderin des Geocache-Rätsels zur Wissenschaftstheorie - gemeinsam Kursleiterin Kathrin Gärtner. | Foto: FHWN
Kathrin Gärtner und Michael Penkler haben das Geocache-Rätsel zur Wissenschaftstheorie geknackt und die Box gleich wieder ins Versteck gelegt.. | Foto: FHWN

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