Ein Arzt aus Berufung und Leidenschaft

Günther Jungmeister, Allgemeinmediziner und Psychotherapeut betreut ehrenamtlich Unversicherte. | Foto: Simhofer
  • Günther Jungmeister, Allgemeinmediziner und Psychotherapeut betreut ehrenamtlich Unversicherte.
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BAD ERLACH. Es war an einem warmen Sommertag 2015. Günther Jungmeister, Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie, saß auf seiner Terrasse und ließ die Gedanken spielen. "Es geht mir gut, ich muss keine Angst habe, lebe in Geborgenheit", erinnert sich der Mediziner, "ich möchte von diesem guten Gefühl gerne etwas zurückgeben, Menschen, denen es nicht so gut geht helfen. Schließlich ist es kein Privileg, in einem reichen Land zu leben, vor allem wenn man sich erinnert, dass es eine Generation vorher den Menschen nicht so gut ging. All das ging Günther Jungmeister durch den Kopf.

Helfen, ganz unbürokratisch

Über einen Freund lernte er das Team von AmberMed kennen, eine Organisation in Wien, die 2004 von der Diakonie Flüchtlingsdienst gegründet wurde, die seit 2006 mit dem Roten Kreuz kooperiert. Seine Aufgabe sieht AmberMed darin, unversicherte Menschen medizinisch und sozial zu versorgen. Einen bis zwei Vormittage im Monat betreut Günther Jungmeister Menschen, die zu AmberMed kommen. "Diese niederschwellige Einrichtung ermöglicht es Menschen, medizinische Hilfe auch anonym in Anspruch zu nehmen, in Österreich leben immerhin 27.000 Menschen ohne Versicherungsschutz." Etwa 8.000 Konsultationen und 5.300 ehrenamtliche Stunden hat AmberMed bisher geleistet.

Prägende Erlebnisse

"Es ist unvorstellbar, unter welchen Bedingungen Menschen oftmals leben müssen", erinnert sich Jungmeister an seine Jahre als ehrenamtlicher Mediziner. "Ich war anfangs am Westbahnhof, im Dusikastation und in einem "Durchgangslager" in Leobersdorf im Einsatz - das Elend der Menschen hat mich sehr betroffen gemacht und ich habe verstanden, dass es ganz und gar nicht selbstverständlich ist, in eine warme Wohnung heimzukommen. Ab diesem Zeitpunkt habe ich eine große Dankbarkeit gespürt für mein gutes Leben; gleichzeitig aber auch umso mehr den Wunsch, Menschen aus anderen Gefügen oder Lebenssituationen aktiv zu helfen, denn wir alle möchten Sicherheit und Geborgenheit." Günther Jungmeister ist einer von derzeit 54 ehrenamtlichen Ärzten, Amber Med ist laufend auf der Suche nach Verstärkung. "Gerade als Arzt lebt man für ein Miteinander und der soziale Frieden lebt nur auf Basis eines Miteinanders. Man darf die Augen nicht verschließen."

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