Eine Kaiserin für Allzeit Getreue
In der Serie „Lebenslinien“ stellen wir Frauen vor, die für Wiener Neustadt wichtig waren oder sind. Die Idee dazu stammt vom Club Soroptimist Wiener Neustadt „Maria Theresia“, der heuer sein 20jähriges Bestehen feiert. Soroptimist International ist eine lebendige, dynamische Organisation und ein weltweites Netzwerk für berufstätige Frauen. Soroptimist greift gesellschaftspolitische Fragen auf und setzt sich in zahlreichen Projekten für die Menschenrechte und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen ein.
Die erste Folge widmen wir der Namensgeberin des Wiener Neustädter Clubs „Maria Theresia“, die mit der „Allzeit Getreuen“ einiges verbindet.
Maria Theresia, aus dem Hause Habsburg (geb. am 13. Mai 1717 in Wien, gestorben am 29. November 1780 ebenda) war Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen. Ihr Gatten Franz I. Stephan wurde 1745 zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt, von da an wurde sie, obwohl nicht gekrönt, mit Kaiserin tituliert.
In ihre Regierungszeit fielen tief greifende Reformen und Modernisierungen. So führte die Mutter von 16 Kindern, in ihrer Regierungszeit von 1740 - 1780 die allgemeine Schulpflicht ein, reformierte die Verwaltung, führte die allgemeine Steuerpflicht auch für Adel und Klerus ein, verbesserte durch Beschränkung der Frondienste, die Lage der Bauern. Abgeschafft wurde auch die Folter.
Bald nach Antritt ihrer Herrschaft begann der Österreichische Erbfolgekrieg, bei dem sie zwar Schlesien an Friedrich II. von Preußen verlor, aber alle weiteren Habsburger Besitzungen halten konnte.
Beziehung zu Wiener Neustadt
Nicht besonders beliebt machte sich die Herrscherin als sie 1747 nach Überprüfungen von Verwaltung und Verfassung der Stadt eine neue Instruktion bezüglich der Privilegien der Stadt erließ.
Mit der Errichtung der Militärakademie, genauer „Theresianische Militärakademie“, mit Entschließung vom 14.12.1751 und Betriebsaufnahme 1752, versöhnte sie die Wiener Neustädter aber wieder. Schließlich war ihr Entschluss die MILAK zu gründen von wichtiger Bedeutung für Wiener Neustadt. Erster Direktor war Feldmarschall Leopold Graf von Daun. 1755 wurden die ersten „Kadetten ausgemustert. Von kurzfristigen Unterbrechungen abgesehen, besteht die MILAK bis heute als einzige Ausbildungsstätte für Offiziere des österreichischen Bundesheeres und ist damit die älteste Militärakademie der Welt. Seit einigen Jahren hat die MILAK auch die Anerkennung als Fachhochschul-Studiengang für „Militärische Führung“, wodurch die Ausbildung noch weiter aufgewertet wurde.
Maria Theresia und Kaiser Franz I. erteilten aber auch einen weitreichenden zivilen Auftrag, der weit weniger bekannt ist. So wurde der Leiter der Sternwarte des Wiener Jesuitenkollegiums P. Joseph Liesganig damit betraut, die drei Grade des Wiener Meridians, als Grundlage für eine neue Vermessung der gesamten Monarchie, festzulegen. Liesganig wählte dazu die Strecke Wiener Neustadt - Neunkirchen, mit Ausgangspunkt Wiener Neustadt.
Maria Theresia wird bis heute als Symbol für Tatkraft, verbunden mit Mütterlichkeit und Gottvertrauen, geschätzt.
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