Frühling
Der Kirschenbaum in meinem Garten
Der Kirschenbaum in meinem Garten blüht. Er blüht, so wie er jedes Jahr blüht, er wird seine Blütenblätter anschließend fallen lassen, die Kirschen werden kommen, werden reif, fallen, so wie zuvor die Blütenblätter vom Baum auf die Wiese. Den Rest der Früchte fressen die Vögel.
Ich selber mag halt keine Kirschen essen und der Baum steht eben da, seit wir das Haus gekauft haben. Er steht am Rand des Garten, nicht ganz am Rand, aber doch so, dass er nicht stört. Deswegen steht er auch noch, denke ich mir, da ja alles was stört beseitigt werden muss. Damit es nicht mehr stört, ist ja auch logisch. Dann würde aber etwas fehlen.
Ich komme gerade von einem netten Abend der Donnerstagsrunde, nach Hause. Meine Frau hat mich aus dem Ausland angerufen, dass ich nicht vergessen sollte den „Wertstoff“ vor das Haus zu stellen. Ich habe auch das SMS der WNSKS bekommen, aber sicher ist sicher, denkt sie sich wahrscheinlich. Sie hat nicht so Unrecht damit. Also sammle ich den Rest von Plastik, Papier und Metallverpackung zusammen und stelle alles auf den Gehsteig.
Und jetzt ehrlich, jedes Mal denke ich mir dabei, das ist Luxus. Die Leute von WNSKS entleeren die Kübel, entsorgen es und ich hole mir die leeren Kübel wieder rein. Schon toll, irgendwie. Klar bezahlt man dafür eine Gebühr. Aber der Wert ist jedenfalls größer.
Unsere Katze kontrolliert natürlich meine Arbeiten. Es Heißt ja auch „die“ Katze. In Wirklichkeit wartet sie schon sehr darauf, dass wir in der Finsternis Fangen spielen. Soll heißen: ich Blindling suche im finsteren Garten die Katze und sie überfällt mich, irgendwo aus einem Gebüsch heraus.
Aber genau bei so einem Spaziergang in der Finsternis, siehst man die Sterne, die Raumstation ISS, ehemals MIR und eben den Kirschenbaum mit seinen jetzt schimmernden Blüten.
Und genau in diesem Augenblick schreit er dich in seiner einzigartigen, voluminösen, blühenden Art, stumm an. Hallo! Es ist Frühling, neues Leben beginnt, die Natur erwacht, Kräfte werden frei.
Alle haben Angst vor Krieg, Raketen und Bomben. Niemand hat Angst vor der Natur. Ist ja auch zu Blöde, vor der Natur Angst zu haben. Ist es das? „ A la Long gesehen“ ®Prohaska, ist die Natur Sieger, sie wird es geben, auch wenn es uns nicht mehr gibt.
Aber die Natur Spricht zu uns. Nicht in einer „Sprache“, sie spricht zu uns International, so wie sie schon zu unsern Vorfahren gesprochen hat. Ob die in Europa, Asien Afrika, Australien oder Amerika waren.
Mein Kirschenbaum spricht zu mir das gleiche, immer noch das gleiche, immer noch das gleiche. Er stand schon vor Jesus auf einer Wiese, vor der Ritterzeit auf einer Wiese, er sah Napoleon, Marx, Engels, Lenin, Bach, Schuberth, Mozart, Strauß, Hitler, Stalin, aber auch Kreisky. ( ich denke, es spricht eher der Vodka aus mir, als der Kirschenbaum)
Was ich sagen will: erkenne die Wunder, die uns an jedem Tag begegnen, es sind derer viele, auch ohne eigenem Garten.
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