„Ich bin Frau und auch Mann“

Sie ist 1,90 m groß, hat lange, dunkelrot lackierte Fingernägel, breite Schultern und betreibt Kraftsport. Die Wiener Neustädterin und Unternehmerin Monika Donner im Interview über Gerechtigkeit und Freiheit.
BB: Früher waren Sie ein Weiberheld …
DONNER: „Ich war ein Macho mit Softie-Anteil. Das ist bei den Frauen gut angekommen, aber mir hat es nicht getaugt.“

BB: Warum haben Sie sich entschieden, als Frau zu leben?
DONNER: „Ich konnte meine Gefühle nicht mehr unterdrücken und wollte meine Freiheit. Ich habe zehn Jahre lang ein Doppelleben geführt. Mir hat es gereicht, unter der Woche als Mann zu funktionieren und mich am Wochenende als Frau zu verkleiden. Ich fühle und denke weiblich und hasse Männerkleidung.“

BB: Warum keine Geschlechtsumwandlung?
DONNER: „Für mich war nicht mein Körper, sondern die Gesellschaft das Problem.“

BB: Sie haben erkämpft, dass Transsexuelle, die sich keiner Operation unterziehen, ihr Geschlecht in der Geburtsurkunde ändern lassen können.
DONNER: „Ich habe mich an den Verfassungsgerichtshof gewandt, weil der Zwang zur Operation menschenrechtswidrig war. Die Operation ist nur anpassend, man hat trotzdem keine Gebärmutter. Manche meiner Anteile sind männlich. Na und? Ich bin ein Mensch, brauche das nicht zu rechtfertigen.“

Zur Person
Monika Donner (40) wurde als Anton geboren. Donner, früher Berufsoffizier beim Heer, ist Juristin beim Verteidigungsministerium.
Donner war zweimal verheiratet und führt seit drei Jahren eine Lebensgemeinschaft mit ihrer Freundin Mandy. Gemeinsam mit Mandy bietet Monika psychosoziale Beratungen an – beide sind ausgebildete Lebens- und Sozialberaterinnen. Trailer der Doku über Monika Donner (von Julian Pöschl): www.monika-donner.at

Buchtipp: Tiger in Stöckelschuhen
In „Tiger in High Heels“ (Lotus Press, ) nimmt Monika Donner (ehemals Anton) die Leser mit auf den Weg zur persönlichen Freiheit.