Mann bricht zusammen – Polizei holt sich ein Eis
Wr. Neustadt 18.08.2012 um 17.00h Bahnunterführung Pöckgasse. Ein vor mir fahrender Polizeibus hält vor der Bahnunterführung, um einem PKW den Vorrang zu geben. Nachdem das Polizeiauto weiterfährt, fällt mir am Gehsteig ein sehr benommener Mann auf, der sich am Boden windet. Die beiden Beamten sollten das gesehen haben, sind sie doch gerade daneben gestanden. Als die Polizeibeamten links nach der Unterführung parken, gehe ich davon aus, dass sie dem Mann zu Hilfe kommen wollen. Da die beiden aber sehr langsam unterwegs waren, drehte ich - so wie ein anderer Autofahrer auch - um und schaute, was die beiden Polizisten vorhatten. Als sie dann gemütlich zum Eisstand „Golosetti“ gingen, war klar, dass hier nichts mit Hilfestellung war. Ich fuhr zurück und sagte: „Herr Inspektor, da hinter dem Bahndamm geht es einem Mann nicht sehr gut.“ Die schlagfertige Antwort war: „Der schafft das schon noch ein bisschen.“ Da ich nicht der einzige war, der dies beobachtet hatte, frage ich mich, was sich diese beiden Beamten denken. Wie ernst ist ihnen der Beruf des Polizisten, der „dein Freund und Helfer“ sein soll? Wäre ein PKW - wie dort schon öfter vorgekommen - unerlaubterweise vor dem Eisgeschäft gestanden, hätten sie wahrscheinlich ein Strafmandat ausgestellt... aber einem Menschen, der in Not ist – ob selbst verschuldet oder nicht – zu helfen, dürfte nicht so die beliebteste Arbeit sein. Wie genau die Polizei ihre Arbeit bei Verkehrskontrollen nimmt, weiß man. Aber wenn es um Hilfe geht, dürfte sich die Motivation in Grenzen halten. Das war jedenfalls keine gute Werbung für die Polizei…
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