Welt-Schildkröten-Tag
Experte erzählt über eine besondere Tierart
WIENER NEUSTADT. Am 23. Mai ist Welt-Schildkröten-Tag. Dieser Tag wurde ins Leben gerufen, um auf die weltweite Bedrohung dieser urzeitlichen - aber leider stark vom Aussterben bedrohten - Lebewesen aufmerksam zu machen.
Ein Experte gab den Redakteuren ein paar Infos, die übrigens auch große Schildi-Fans sind.
Artgerechtes Halten
Zoologischer Berater Stephan Ettmar: "Der Welt-Schildkröten-Tag, der jedes Jahr am 23. Mai begangen wird, bietet Naturschützern, Umweltaktivisten und der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Arten von Schildkröten zu informieren und möchte dieser stark bedrohten Tiergruppe einen Platz im Rampenlicht ermöglichen. Schildkröten sind eine der ältesten Tiergruppen auf der Erde und spielen eine entscheidende Rolle im Gleichgewicht vieler Ökosysteme. Trotz ihrer Bedeutung sind viele Schildkrötenarten weltweit bedroht – derzeit sind es ca. 60% der ca. 350 bekannten Arten!
Die Hauptursachen für den Rückgang der Populationen sind Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung, illegale Jagd und die Nutzung für die traditionelle chinesische Medizin. Der Welt Schildkrötentag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich für den Schutz dieser faszinierenden und bedrohten Tiere einzusetzen. Jeder kann seinen Beitrag leisten, indem er sich informiert, seinen ökologischen Fußabdruck reduziert und sich für den Schutz der natürlichen Lebensräume von Schildkröten einsetzt. Aber auch das Wohlergehen von Schildkröten in menschlicher Obhut soll am Welt - Schildkrötentag bedacht werden.
Als wechselwarme Tiere sind Schildkröten darauf angewiesen, dass der Halter die richtigen Bedingungen im Gehege herstellt, damit es den Tieren gut geht. Das betrifft besonders die Beleuchtung und die Feuchtigkeit. Im Innenbereich gehaltene Schildkröten benötigen unbedingt Lampen, welche nicht nur hell und warm sind, sondern auch UV-A und UV-B Strahlen abgeben. Am Sonnenplatz soll es ca. 40 °C warm sein, der Rest des Terrariums soll deutlich kühler bleiben – was allerdings von Art zu Art unterschiedlich ist. Die häufigst gehaltenen Schildkröten in Österreich sind mediterrane Lanschildkröten. Dazu gehören mehrere Arten, unter anderem die griechische Landschildkröte. Diese werden am besten gleich im Außengehege mit Glashaus oder zumindest Frühbeet gehalten. Dieses dient nicht nur als sicherer Schlafplatz, sondern bietet bei schlechtem Wetter durch das schnellere Aufheizen einen Turbo für den Kreislauf und die Schildkröten können länger aktiv sein. Besonders gut ausgeführte Gewächshäuser, die im Winter frostfrei bleiben, können auch zur Überwinterung dienen. Sollte das nicht möglich sein, ist auch ein Weinkeller oder sogar ein eigener Kühlschrank eine geeignete Möglichkeit dazu. Aber Achtung: gerade bei der Kühlschranküberwinterung gibt es einiges zu beachten! Ans Futter stellen mediterrane Landschildkröten wenig Ansprüche – am gesündesten ist für sie „Unkraut“ aus dem Garten: Löwenzahn, Breitwegerich, Brennnesseln sollten hauptsächlich am Speiseplan stehen – auch wenn die Tiere gerne süße Früchte „naschen“.
Auch Wasserschildkröten sind beliebte Haustiere. Sie benötigen neben einem geräumigen Aquarium auch einen leistungsstarken Filter und vielleicht sogar einen Platz an Land, um ihre Eier zu vergraben. Dies kann man recht einfach durch eine ausbruchsichere, sandgefüllte Kiste neben dem Aquarium realisieren. Wasserschildkröten sind Gemischtköstler und sollten neben Pflanzen auch einen Anteil an tierischen Proteinen bekommen. Pellets decken diesen Bedarf in der Regel gut.
Der Wiener Neustädter Aquarien-und Terrarienverein organisiert regelmäßig Vorträge von namhaften Referenten, welche den Mitgliedern und Gästen die richtige Haltung verschiedener Tiere erklären. Auch über Schildkröten ist immer wieder etwas dabei. Einige unserer Mitglieder halten und züchten Schildkröten und stehen beim geselligen Beisammensein gerne. Rede und Antwort. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!"
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