Raub-Opfer nach Überfall blind
Raubüberfälle und Diesel-Diebstähle - sechs junge Männer vor Gericht
WIENER NEUSTADT. Sechs junge Männer zwischen 17 und 23 Jahren aus Wiener Neustadt und dem Bezirk müssen sich seit Montag für drei vollendete und zwei versuchte Raubüberfälle auf bevorzugt betrunkene oder ältere Opfer sowie mehrere Diesel-Diebstähle aus Fahrzeugen vor Gericht verantworten. Tragisches Detail am Rande: Bei einem Raub in der Silvesternacht in Wiener Neustadt wurde das Opfer, ein Pensionist, so schwer verletzt, dass es im Nachhinein auf einem Auge erblindete. Staatsanwältin Mag. Nur Dogan in ihrem Eröffnungsplädoyer: "Hier geht es nicht mehr um jugendlichen Leichtsinn, sondern um Schwerstkriminalität." Die jungen Männer sollen in wechselnder Besetzung die Raubüberfälle und auch die Treibstoff-Diebstähle durch Aufbohren von Autotanks begangen haben.
Sechs minus eins
Gleich zu Beginn des Prozesses wurde der Sechstangeklagte verurteilt, der bei den Überfällen nicht dabei war. Er wurde - nicht rechtskräftig - wegen eines Dieseldiebstahls und Hehlerei zu einem Jahr bedingt verurteilt.
Von den anderen fünf Angeklagten bekannten sich vier "schuldig". Die große Frage für die Verteidiger in diesem Prozess ist eine mögliche Mitschuld des erblindeten Opfers, der in der Silvesternacht gegen Revers das Spital verlassen haben soll und erst vier Tage später notoperiert wurde. Hier wurde von Mag. Amir Ahmed, dem Verteidige des Viertangeklagten, der auf das Opfer eingeschlagen haben soll, ein medizinischer Gutachter gefordert.
Der Prozess wurde vertagt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.