Drei Monate unbezahlte Arbeit

100 Jahre Frauentag - Entstanden ist die Idee zum Internationalen Frauentag auf der 2. Internationalen Frauenkonferenz der Sozialdemokratischen Partei in Kopenhagen im August 1910. 100 Frauen aus 17 Nationen unterstützten die Initiative, deren Hauptanliegen damals die Einführung des Frauenwahlrechts, Gleichberechtigung und Frieden waren.

WIENER NEUSTADT. Nicht alle Probleme der Frauen von gestern sind die Probleme der Frauen von heute. Aber viele davon, zu viele! 100 Jahre später geht es um die Verwirklichung der Chancengleichheit, dass Frauen gleichberechtigt im Erwerbsleben, an politischen Entscheidungsprozessen und an gesellschaftlichen Ressourcen teilhaben, auch müsste eine Neubewertung der Arbeit von Frauen vorgenommen werden.
Kürzlich wurde im Nationalrat das neue Gleichbehandlungsgesetz beschlossen. Firmen müssen künftig betriebsintern die Gehälter offen legen.
„Damit die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern kleiner wird, ist eine Einkommenstransparenz unbedingt nötig“, meint Christa Bogath, Leiterin der Abteilung Frauenpolitik der AKNÖ, und fährt fort, „die Heimlichtuerei bei Einkommen in Österreich wird mit diesem Gesetz hoffentlich bald ein Ende haben. Frauen wissen oft gar nicht, dass sie weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.“

Bis zu 18 Prozent Gehaltsunterschiede
„Zwar sollte seit 30 Jahren laut Gesetz gleicher Lohn für gleiche Arbeit gezahlt werden, nach wie vor bestehen aber Differenzen bis zu 18 Prozent (je nach Berechnungsart), was bedeutet, dass Frauen mehr als drei Monate im Jahr umsonst arbeiten. Das Gesetz ist ein Meilenstein, aber es müssen noch weitere folgen, bis wirklich Lohngerechtigkeit hergestellt ist“, so Bogath.
„Um die Einkommensschere zu schließen ist es auch nötig, die strukturellen Unterschiede zu beseitigen. Das Spektrum reicht hier von der Berufswahl junger Frauen, über Arbeitszeiten, Beschäftigungsverhältnisse bis zu Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen. Nur wenn wir überall gleichzeitig ansetzen, werden wir dieses Ziel erreichen. Es ist aber auch unbedingt notwendig, dass Frauen selbstbewusster auftreten und lernen Frauennetzwerke zu errichten und zu benutzen. Die Frauen müssen sich aber auch ihrer gesellschaftspolitischen Stellung mehr bewusst werden“, stellt Bogath fest.

Diskriminierungsfreie Arbeitsbewertung
Die ÖGB-Frauen NÖ fordern daher auch neue Formen der Arbeitsbewertung: In der Kollektivvertragspolitik muss ein Schwerpunkt auf diskriminierungsfreie Arbeitsbewertung gelegt werden. Tätigkeiten, die als typisch weiblich angesehen werden, wie z. B. in der Pflege oder Kinderbetreuung, müssen, gemäß ihrer außerordentlich wichtigen gesellschaftspolitischen Stellung, besser bewertet und besser bezahlt werden.

Programm
Die Veranstaltung zum Internationalen Frauentag findet am Freitag, dem 4. März, im Stadtmuseum Wiener Neustadt, Petersgasse 2, ab 16.00 Uhr statt.
16.00 Uhr: Podiumsdiskussion zum Frauenbericht 2010 unter dem Motto „Gut ausgebildet, schlecht bezahlt“; Impulsreferat von Dr.in Susanne Feigl (Publizistin, Dohnal-Biografin), danach Diskussion mit Gabriele Heinisch-Hosek (Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Öffentlichen Dienst), Rudolf Hundstorfer (Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz), Mag.a Marion Carmann, MSc (Stv. Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice NÖ) und Albert Heberling (Marktleiter von Hornbach Bad Fischau)
Moderation: Mag.a Isabella Siedl (Stadträtin für Kultur, Frauen, Archiv und Museum)
17.30 Uhr: Buffet
18.30 Uhr: Kabarettabend mit den „Kernölamazonen“
20.00 Uhr: Ausklang der Veranstaltung

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