Flüchtlinge: Aufregung um Notschlafquartier in Roigk-Hallen
Ehemaliges KZ-Außenlager wird Notschlafstelle für Flüchtlinge
WIENER NEUSTADT. Wo im Vorjahr noch Paulus Manker mit seiner "Alma" gastierte, findet man nun eine Notschlafstelle für Flüchtlinge. Bis zu 300 Aslyanten sollen in der Roigk-Halle oder auch Serbenhalle, früher ein Außenlager des KZ Mauthausen, Unterschlupf finden. "Wie viele Flüchtlinge in die Roigk-Halle kommen sollen und wie der genaue Ablauf ist, steht bis zur Stunde noch nicht fest. Fest steht, dass derzeit bereits 520 Flüchtlinge in Wiener Neustadt, in organisierten Quartieren oder Privatquartieren untergebracht sind", weiß Sozialstadtrat Michael Schnedlitz.
Anders als der Bundes-SPÖ ist Neustadts roten Vizebürgermeister Horst Karas das neue Flüchtligsquartier gar nicht recht. "Notschlafstelle gut und schön, aber wo bleiben die begleitenden Maßnahmen. Mit einer Unterkunft ist es nicht getan. Da gehört mehr dazu, etwa Programm zur Förderung der Integration", fordert Karas.
"Es ist erschreckend, dass gerade die SPÖ, die bisher als einzige Leistung in diesem Bereich geschafft hat, den Zuzug von Migranten nach Wiener Neustadt zu forcieren und „Migrantenwahlkampf" zu betreiben jetzt Kritik übt, gleichzeitig aufgrund mangelnder Mitarbeit aber nicht einmal weiß, welche Maßnahmen gesetzt wurden und werden", kontert Schnedlitz. "Als Maßnahmen und Begleitaktion betreut die Kinder- und Jugendhilfe teilweise Familien mit Problemfällen mit. Seitens des Sozialservice werden Auskünfte erteilt und besteht eine laufende, enge Zusammenarbeit mit der Caritas, die vom Land Niederösterreich mit der sozialarbeiterischen Betreuung der Asylwerber beauftragt wurde."
Den Grünen ist das alles zu wenig. "Bisher fehlt seitens der Stadtregierung jegliche Aktivität, um die aktuelle Herausforderung konstruktiv zu lösen. Dem kontinuierlichen Engagement vieler Privater allein ist es zu verdanken, dass die Gemeinde ihre Quote erfüllt. Außerdem ist Transitquartier im Verkehrsknotenpunkt Wiener Neustadt nicht nur unbedenklich sondern naheliegend", merkt Bezirkssprecherin Tanja Windbüchler-Souschill an.
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