Versöhnung am Marienmarkt
Wiener Neustadt. Nach ORF-Bericht über Wiener Neustadt schlägt Bürgermeister Klaus Schneeberger Treffen vor.
Es ist ein neues Format in den Sommermonaten: ORF-Redakteure berichten über ihre Heimatorte und was sich verändert hat, seit sie sie verlassen haben. Den Anfang machte die vielfach als Journalistin ausgezeichnete Ulla Kramar-Schmid, eine Neustädter Tochter, mit ihrer „Homestory“.
Für Wiener Neustädter mit Leib und Seele war der Beitrag eindeutig zu negativ verfasst. Einblicke in die leere Innenstadt, in verwaiste Fabrikshallen oder die nicht gerade zukunftsrosigen Aussichten eines in der „bunten Regierung“ nicht mehr sehr gefragten Professor Helmut Detters warfen ein düsteres Bild auf die „Allzeit Getreue“.
Eine verbale und filmische Watschen für Bürgermeister Klaus Schneeberger. Dessen „Wohnzimmer“ mit Marienmarkt wohl nicht schlechter davon kommen hätten können.
Schneebergers Antwort: „Es bestätigt wieder, dass der ORF lauter tendenziöse Sendungen macht.“ So sei MedAustron nicht einmal erwähnt worden.
Ulla Kramar-Schmid konterte: „Fakten kann man nicht verbiegen. Wiener Neustadt hat eine hohe Arbeitslosigkeit und es gibt nachweislich auch viele leere Geschäfte in der Innenstadt. Im Beitrag wurden sehr wohl erfolgreiche Betriebe erwähnt.“
Außerdem sei sie überrascht, dass ihre „Homestory“ so hohe Wellen schlägt.
Die beiden einigten sich sehr sportlich: Schon bald wird es ein "klärendes Gespräch geben" - bei einem Achterl am Marienmarkt!
Das schrieb Klaus Schneeberger an Ulla Kramar-Schmid:
Sehr geehrte Frau Redakteurin Kramar-Schmid!
Mit etwas Verwunderung habe ich Ihren gestrigen Beitrag in der Zeit im Bild 2 verfolgt. Sie haben sehr richtig die Situation der ehemaligen Industriehochburg mit all den damit verbundenen Problemen in der Nachkriegszeit beleuchtet. Was Sie jedoch mit keiner Silbe erwähnt haben, sind die großen Zukunftschancen dieser Stadt. Von der Landesausstellung über das neue Hotel, die Innenstadtbelebung durch Marienmarkt und Fachhochschul-Citycampus bis hin zum Leuchtturmprojekt MedAustron. Leider sind Sie und der ORF damit einmal mehr als tendenziell berichtendes Medium negativ aufgefallen. Nicht nur meinem Team und mir, die wir tagtäglich hart daran arbeiten diese Stadt wieder auf die Überholspur zu führen, sondern auch vielen Bürgerinnen und Bürgern, die das in den sozialen Medien kundtun. Über ein Gespräch vor diesem Beitrag hätte ich mich gefreut und hätte dieses auch erwartet. Als Tochter unserer Stadt haben Sie dieser mit Ihrem Beitrag wahrlich keinen guten Dienst erwiesen. Ich lade Sie ein, sich über all die Zukunftsprojekte Wiener Neustadts ein Bild zu machen und gemeinsam mit mir ein Gläschen am Marienmarkt zu trinken.
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