Arbeitsmarkt
AMS Wr. Neustadt meldet viele offene Stellen

- Unternehmen suche händeringend nach Mitarbeitern, das AMS vermittelt.
- Foto: APA picture desk
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Viele personalsuchende Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass sie ihre offenen Stellen nicht besetzen können. Arbeitgeber aus allen Bereichen beklagen den akuten Mangel an Arbeitskräften.
WIENER NEUSTADT. „Grund für diesen großen Mangel an Arbeitskräften ist zum einen die hohe Nachfrage nach Mitarbeitern. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen trotz steigender Unsicherheiten stabil und die Zahl offenen Stellen steigt“, so Mevlüt Kücükyasar, Leiter des Arbeitsmarktservice Wr. Neustadt. Im Juni 2022 wurden beim AMS Wiener Neustadt 1.452 freie Stellen gemeldet. Noch nie waren so viele offene Stellen beim AMS gemeldet wie im Juni.
„Auf der anderen Seite haben wir einen großen Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen. Das heißt: Die Nachfrage ist groß, wobei das Angebot an Arbeitskräften deutlich zurückgegangen ist“, analysiert Kücükyasar. Ende Juni waren 4.854 Personen beim AMS Wr Neustadt gemeldet. Das sind 806 (-14,2 %) weniger Arbeitslose als im Juni des letzten Jahres.
Beschäftigung auf Rekordniveau
„Die Mitarbeiter, die viele Betriebe suchen und nicht finden können, sind größtenteils in Beschäftigung“ so Kücükyasar weiter. Mit rund 52.700 Beschäftigten ist die Beschäftigung in Wiener Neustadt auf einem Rekordniveau. Das sind rund 4.150 Beschäftigte mehr als 2017. Den größten Zuwachs an Beschäftigten gibt es bei Menschen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit. Waren im Juni 2017 6.730 Wiener Neustädter mit ausländischer Staatsbürgerschaft beschäftigt, sind es fünf Jahre später 9.205 Personen.
Langzeitarbeitslose über 50
Es gibt aber weiterhin viele Arbeitslose, die gerne eine Beschäftigung aufnehmen wollen und auf ihre Chance warten. Viele Langzeitarbeitslose sind über 50, haben gesundheitliche Beeinträchtigungen, Betreuungspflichten oder keine abgeschlossene Ausbildung. Kücükyasar: "Doch um den Fachkräftebedarf der Wirtschaft abdecken und die Langzeitarbeitslosigkeit reduzieren zu können, muss man auch Jobsuchenden eine Chance geben, die nicht auf den ersten Blick passend erscheinen. Je länger weg vom Job, desto schwieriger der Wiedereinstieg. Und genau dort setzt das neue Förderprogramm "Sprungbrett" als Eingliederungshilfe für einen beruflichen Neustart an, eine Beschäftigungsoffensive des AMS im Auftrag der Bundesregierung."
Unterstützt von der anhaltenden Arbeitskräftenachfrage und der konsequenten Vermittlungsstrategie des AMS konnte die Langzeitarbeitslosigkeit im Bezirk Wr. Neustadt innerhalb eines Jahres um 55% reduziert werden. „Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen zählt weiterhin zu den großen Herausforderungen des AMS. Um Personen, die bereits länger auf Jobsuche sind, den beruflichen Wiedereinstieg zu ermöglichen, haben wir bereits während der Pandemie begonnen, unser Beratungs- und Integrationsangebot massiv auszubauen,“ stellt Mevlüt Kücükyasar fest.
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