Corona-Krise
Ansturm auf die Kurzarbeit in Wiener Neustadt: Mehr als 3.300 Menschen in Kurzarbeit

- AMS-Chef Wiener Neustadt Mevlüt Kücükyasar: über 3.000 in Kurzarbeit.
- Foto: AMS WN
- hochgeladen von Doris Simhofer
Es wurden bereits 23 Millionen Euro für Kurzarbeit im Bezirk Wiener Neustadt bewilligt. Der Ansturm auf die Kurzarbeit hält unvermindert an. Mittlerweile sind für die Arbeitsplätze von 3.300 Menschen entsprechende Anträge wegen der Coronavirus-Krise gestellt worden, weitere Anträge sind noch in Bearbeitung.
WIENER NEUSTADT (red). Die Corona-Krise bringt für den Arbeitsmarkt in Wiener Neustadt historische Höchststände. „Nach der höchsten Arbeitslosigkeit seit 1945 folgt nun ein Ansturm auf Kurzarbeit durch die Wiener Neustädter Unternehmen. Viele Unternehmen sind dem Aufruf der Regierung, Kurzarbeit zu beantragen, um die Zahl der Kündigungen möglichst gering zu halten, gefolgt und haben Kurzarbeit für ihre Beschäftigten beantragt. Auch wurde der Antragsprozess gemeinsam mit den Sozialpartnern vereinfacht, damit viele Arbeitsplätze gerettet werden“, so der Leiter des AMS Wiener Neustadt Mevlüt Kücükyasar.
Mit 13. April hat das Arbeitsmarktservice (AMS) 23 Millionen Euro für Kurzarbeitsbeihilfen im Bezirk Wiener Neustadt bewilligt. „Diese Bewilligungssumme ist für derzeit rund 3.300 Beschäftigte in unserem Bezirk reserviert. Es kommen laufend neue Anträge rein und wir versuchen diese möglichst rasch zu genehmigen. Diese Zahlen werden daher noch deutlich steigen“, so der AMS-Leiter. Niederösterreichweit werden täglich 500 Anträge auf Kurzarbeit genehmigt. Das AMS rechnet damit, dass jede/r vierte bis dritte Beschäftigte in Niederösterreich im Zuge der Corona-Krise in Kurzarbeit sein wird.
Kurzarbeit statt Arbeitslosigkeit
Mit Ausbruch der Corona-Krise ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Wiener Neustadt um 2000 Personen gestiegen. „Ohne die Möglichkeit der Kurzarbeit wäre diese Zahl deutlich höher. Durch die Kurzarbeit werden MitarbeiterInnen weiter beschäftigt und können für einen vereinbarten Zeitraum weniger arbeiten. Die Arbeitnehmer erhalten trotzdem bis zu 90 Prozent des bisherigen Netto-Gehalts. Über jeden Menschen, der nicht arbeitslos wird, sondern stattdessen in Kurzarbeit geht, bin ich froh. Es bedeutet weniger persönliches Leid, mehr Einkommen, mehr Kaufkraft und Sicherheit für die Betriebe, wenn sie nach der Krise wieder durchstarten“, lautet das Motto des AMS-Chefs.
„Täglich werden dutzende Anträge von Wiener Neustädter Betrieben bewilligt. Die Zahl der Anträge ist noch nicht abgearbeitet und es kommen täglich weitere Ansuchen herein“, erklärt der AMS-Chef die aktuelle Lage. Betriebe, die Kurzarbeit beim AMS beantragt haben, können bereits in Kurzarbeit arbeiten. Die Bewilligung durch das AMS erfolgt im Nachhinein.
„Wir arbeiten auf Hochdruck, der aber in jedem Fall eine präzise Prüfung vorangehen muss. Viele Anträge sind leider lückenhaft, woraus jede Menge Rückfragen entstehen. Das verzögert die Bearbeitung“, so Kücükyasar. Auf jedem Fall bittet das AMS Wiener Neustadt die betroffenen Unternehmen um Geduld und verspricht: „Kein Antrag geht verloren, niemand braucht sich sorgen, Geld zu verlieren!“
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