FH Wiener Neustadt
Kompostierbare Surfboard-Finnen aus dem 3D-Drucker

Walter Grundböck mit seinem Preis beim Innovation Award.  | Foto: Grundböck
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  • Walter Grundböck mit seinem Preis beim Innovation Award.
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  • hochgeladen von Doris Simhofer

Um der Verschmutzung von Gewässern durch Makro- und Mikro-Plastik entgegenzuwirken hat Walter Grundböck, Student im Masterstudiengang Eco Design am Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt, eine biologisch abbaubare Finne für Surfboards entwickelt. Mit seinen „Compostable Fins“ hat er nun beim Innovation Award überzeugt.
WIENER NEUSTADT/WIESELBURG. Im Zuge eines Auslandssemesters in Portugal wurde Walter Grundböck bewusst, wie stark die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll ist. Um etwas gegen das weitere Vermüllen zu leisten, konzipierte der leidenschaftliche Surfer Finnen aus kompostierbarem Kunststoff. Das Konzept zu seinem nachhaltigen Design entstand bereits während seines Bachelorstudiums im Bereich Design, Handwerk & materielle Kultur an der NDU. Im Rahmen seines Eco Design Masterstudiums entwickelt er das Projekt nun am Campus Wieselburg weiter.
Beim diesjährigen Innovation Award, der am Technopol Wiener Neustadt in Kooperation von ecoplus, accent und tecnet equity vergeben wurde, überzeugte Grundböck die Jury mit seiner Idee und gewann den ersten Platz in der Kategorie „Prototypen und Robotik“. Zudem ist er in der Kategorie „Creative Student" für einen Creative Business Award, der im April vergeben wird, nominiert.

Umweltschonendes Design

Handelsübliche Surfboards haben einen Styroporkern, sind mit einem Kunststoffmantel umhüllt und durch eine Beschichtung wasserdicht. Die Finnen bestehen ebenfalls aus Kunststoffverbindungen und werden mithilfe von Stecksystemen fixiert. Diese sind so konzipiert, dass sie bei starker Belastung brechen, um Schäden am gesamten Brett zu vermeiden. Die abgebrochenen Stücke sinken meist auf den Gewässergrund, wo sie wegen der kühlen Wassertemperatur und des Materials nicht verrotten können.

„Meine Finne besteht aus einem nachweislich kompostierbaren Kunststoff. Kleine Luftkammern sorgen dafür, dass abgebrochene Stücke Auftrieb haben und an Land treiben. Dort können sie aufgrund der günstigeren Witterungseinflüsse noch besser abgebaut werden,“ erklärt Grundböck das Prinzip seiner Entwicklung.

Anders als herkömmliche Modelle sind die „Compostable Fins“ zudem symmetrisch, können also auch ressourcenschonend beidseitig am Surfboard eingesetzt werden. Das etwas flachere Design ermöglicht eine sensible Reaktion auf Drehbewegungen im Wasser und macht das Surfboard gezielt steuerbar. Bisher hat Grundböck seine Designs auf der „Riverwave“ in Ebensee (Oberösterreich), der größten künstlichen Flusswelle in Europa getestet. Sollten weitere Praxistests in unterschiedlichen Gewässern erfolgreich verlaufen, könnte die nachhaltige Finne künftig auch bei Profisurferinnen und -surfern Verwendung finden.

Neues Herstellungsverfahren gesucht

„Derzeit dauert es zwölf bis 14 Stunden, um eine Finne herzustellen. Der Energieverbrauch ist dabei noch hoch. Für die Produktion größerer Mengen ist die Verwendung einer anderen Herstellungsmethode, wie etwa dem Spritzgussverfahren, nachhaltiger,“ berichtet der Eco Design Student.
Aktuell wird die „Compostable Fin“ noch im aufwendigen 3D-Druck-Verfahren hergestellt. Der Prototyp ist in Grundböcks Wohnzimmer entstanden, dafür hat der Maschinenbauingenieur einen bestehenden 3D-Drucker selbst umgebaut.
Um die „Compostable Fins“ möglichst erfolgreich interessierten Partnerinnen und Partnern aus der Wirtschaft näherzubringen, erhält Walter Grundböck vom Team des StartUp Centers am Campus Wieselburg professionelle Unterstützung im Gründungsprozess.

Walter Grundböck mit seinem Preis beim Innovation Award.  | Foto: Grundböck
Die „Compostable Fin“ beim Praxistest. | Foto: Grundböck

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