Teleworking
New Work, New Work: Entwicklung, die niemals schläft

Wirtschaftspsychologe und Leiter des Instituts für Management & Leadership Development an der FHWN Ralph Sichler. | Foto: FHWN
  • Wirtschaftspsychologe und Leiter des Instituts für Management & Leadership Development an der FHWN Ralph Sichler.
  • Foto: FHWN
  • hochgeladen von Doris Simhofer

Pandemie, Energiekrise, digitale Transformation – in keinem anderen Jahrzehnt sorgten neue Entwicklungen in so kurzer Zeit für einen so großen Wandel im Arbeitsalltag der Menschen. Weltweit haben sich unsere täglichen Routinen verändert. Unter dem Begriff „New Work“ lässt sich die neue Arbeitsrealität zusammenfassen. Doch was machen diese zahlreichen Veränderungen in dieser kurzen Zeit mit Menschen und Unternehmen? Ralph Sichler widmete sich dieser Frage im Rahmen eines FHWN-Projekts.
WIENER NEUSTADT. Während des starken Umbruchs, in dem sich die Arbeitswelt seit mehreren Jahren befindet, steht nicht nur die digitale Transformation im Blickfeld, zunehmend wird auch (wieder) der Sinn, die Kultur und die Organisation der Arbeit und ihre Vereinbarkeit mit dem Privatleben zum Thema gemacht. Schlagworte wie „Work-Life-Balance“ oder „Employer Branding“ treten mittlerweile in beinahe jedem Bewerbungsgespräch in den Vordergrund. „Nur wenn man diese Faktoren berücksichtigt, kann die Frage nach dem Sinn und der Legitimität des Einsatzes von digitalen Technologien beantwortet werden“, sagt Ralph Sichler, der sich als Leiter des Instituts für Management & Leadership Development an der FHWN seit Jahren mit dem Thema beschäftigt.

Teleworking: Wo bleibt die Anerkennung?

Das gemeinsame Arbeiten in Teams auch über weite räumliche Distanzen bringt viele Vorteile mit sich – der Arbeitsweg fällt weg, dadurch werden auch Zeitressourcen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern frei. Fixpunkte eines Arbeitstags können mithilfe digitaler Tools problemlos auch von zu Hause erledigt werden. Doch in vielen Unternehmen und Teams werden die Gefahren, die ein solcher Arbeitsalltag mit sich bringt, außer Acht gelassen. Im Rahmen seiner Forschung konzentriert sich Sichler im Wesentlichen auf vier Aspekte: Sinn und Anerkennung von Arbeit, Kultur und Organisation, digitale Transformationsprozesse und „Work-Life-Blending“.

„Auf allen vier Ebenen gibt es vielfältige, miteinander verbundene Problemstellungen. Ein Beispiel: Durch wen und in welcher Form bekomme ich Anerkennung, wenn zunehmend mit digitalen Medien und Tools gearbeitet und kommuniziert wird?“

Rat an Unternehmen: Reflexion und Partizipation

Unternehmen, die zwar viele Prozesse verändert und digitalisiert haben, jetzt aber mit unzufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konfrontiert sind, müssen laut Sichler den neuen Herausforderungen mit grundlegenden Änderungen entgegentreten.

„Dabei geht es vor allem um zwei Aspekte: Die Reflexion der internen und externen Kommunikation und Kooperation im Unternehmen und die Partizipation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Einführung und Gestaltung von Arbeitsprozessen mit Hilfe von digitalen Technologien. Wer in die Gestaltung eines neuen Prozesses eingebunden wird, hält sich dann auch eher daran und arbeitet wirkungsvoller“, erklärt der Wirtschaftspsychologe.

Neben diesen Ergebnissen gelangte er zu einer Erkenntnis, die sich nach langjähriger Forschung immer deutlicher herauskristallisiert hat und die er allen Unternehmen ans Herz legen möchte. „Digitale Transformationsprozesse sind immer auch Organisationsentwicklungsprozesse und sollten auch dementsprechend nach humanistischen Gestaltungskriterien ausgeführt werden. Dabei gilt es, die Selbstbestimmung der Menschen in der Arbeit zu fördern, aber ebenso und damit verbunden die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung für das eigene Tun. Anstehende Entscheidungen sollten von allen Betroffenen gründlich diskutiert und ihren vielfältigen Folgen abgewogen werden.“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.