Custozza-Kaserne: Asyl-Info-Abend in Neulengbach
Der Flüchtlingsdienst der Diakonie stand Anrainern und Interessierten zum Thema "Asylwerber in der Kaserne" Rede und Antwort.
NEULENGBACH (mh). "Muss ich jetzt immer die Haustüre zusperren? Kann ich in der Nacht nicht mehr hinausgehen? Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich einen Waldspaziergang machen möchte?" Nur einige der Sorgen, die Anrainer der ehemaligen Custozza-Kaserne in der Neulengbacher Garnisonstraße beim Info-Abend am vergangenen Mittwoch im Neulengbacher BORG äußerten.
Sorgen der Anrainer
Die Stadtgemeinde Neulengbach und der "Diakonie-Flüchtlingsdienst" hatten Anrainer zu einem Informationsabend eingeladen. Rund 80 Personen waren dem Ruf gefolgt. Die Diakonie nahm (die Bezirksblätter berichteten) Anfang Dezember in der vom Bundesheer verkauften Ex-Kaserne den Betrieb als Quartier für Asylsuchende auf.
95 Asylwerber
"Es wurden jetzt 27 Menschen aufgenommen, Familien mit ihren Kindern. Schrittweise wird die Belegung bis Jahresende 95 Personen erreichen", sagte Judith Voglsinger, Leiterin des Hauses. Bürgermeister Franz Wohlmuth, Stadträtin Maria Rigler und Oberstleutnant Gerhard Pichler vom Bezirkspolizeikommando St. Pölten beantworteten die Fragen der Anrainer, die vor allem die rechtlichen Grundlagen der Flüchtlingsbetreuung sowie organisatorische Angelegenheiten betrafen.
24-Stunden–Betreuung vor Ort
Die Zuweisung erfolgt durch das Land NÖ. Die Größe des Quartiers gewährleistet eine 24-Stunden–Betreuung vor Ort, die sonst nicht möglich wäre. „Die Belegung erfolgt hauptsächlich mit Menschen im Familienverband. Kinder von Eltern oder anderen Familienangehörigen zu trennen wird nach Möglichkeit verhindert. Hier ist eine gewisse Flexibilität erforderlich“, so Voglsinger. Ein Team ausgebildeter Betreuer steht bereit, auch am Wochenende ist für Betreuung gesorgt.
Tempo-30-Zone gefordert
Alexander Beer, Inhaber des Pflegeheimes in der Garnisonstraße und direkter Nachbar der ehemaligen Kaserne, wies in einer Frage auf die gefährliche Kurve am Beginn der Straße hin und forderte eine Tempo-30-Zone zum Schutz von Spaziergängern. Bürgermeister Wohlmuth versprach, die Anregung bei der nächsten Verkehrsverhandlung zum Thema zu machen. „Gerade in der Weihnachtszeit rücken wir einander näher und erinnern uns an die Mühsal der Herbergsuche. Geben wir flüchtenden Menschen ein Haus, wo auch sie sich geborgen fühlen“, sagte Wohlmuth zum Abschluss.
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