„Ich habe 200 Kilo abgenommen“

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Sie haben 200 Kilo abgenommen. Wieviel Kilo hatten Sie?
Höchstgewicht waren 305 Kilo.
Das bekommt man nicht von heute auf morgen...
Mein Gewicht war in meiner Familie schon als Kleinkind Thema. Es gibt etwas wie eine genetische Veranlagung. Auch die Ernährungsgewohnheiten sind in einer dicken Familie nicht sehr gesund. Ich war als Kind schon in einem Diätcamp. In der Jugend hatte ich das noch im Griff, weil ich Sport gemacht habe. Im Studium habe ich Sport durch Ausdauer-Biertrinken ersetzt. Da ist der erste Riesen-Schub nach oben gegangen. Dann waren Trennungsängste, Verlustängste, psychische Probleme, zu denen ich den Ausgleich mit Alkohol und Fett gesucht habe.
Wieviel Kilo hatten Sie, als sie noch Sport gemacht haben?
Zu Maturazeiten hatte ich etwa 100 Kilo. Heute habe ich wieder 102 Kilo und ich steuere den zweistelligen Bereich an.
In der Zeit nach der Matura, haben Sie sich zusätzliche 200 Kilo "erarbeitet". Wie?
Die nächsten 100 Kilo waren psychische Probleme. Die letzten 100 Kilo habe ich durch Diäten zugenommen. Es gibt kaum eine Diät, die ich nicht probiert hätte. Das waren Umstellungen für einen gewissen Zeitraum. Man kann sich etwa nicht ewig nur von Milch und Semmeln ernähren. Das macht man drei Wochen, nimmt auch wunderbar ab. Und danach nimmt man alles wieder zu - und fünf bis zehn Kilo mehr. Weil sich während einer Diät der Stoffwechsel auf Hungersnot einschleift. Und danach verwertet er die normale Ernährung besonders gut.
Wie lange hatten Sie 300 Kilo?
Sicherlich zehn Jahre.
Wie schaut da der Alltag aus?
Jede Handlung, die man im Alltag setzt wird schmerzhaft. Man hat Gelenk-, Herz- Kreislaufprobleme. Es war ein Problem ins Kaffeehaus zu gehen, weil ich nicht in die Sessel gepasst habe. Oder im Flugzeug - entsetzlich! Zwei Sitze, Verlängerungsgurte, Peinlichkeiten! Auch wenn man irgendwo hingehen muss, plant man genau: Wieviel Schritte sind da zurückzulegen.
Wird man einsam?
Ich hab mich sehr zurückgezogen, die Wohnung selten verlassen. Freunde und Familie haben versucht hilfreich zu sein, nur wenn man das abblockt, sind alle auf verlorenem Posten.
Wird man plötzlich Munter und denkt sich: "Ich ändere das"?
Ich hab begonnen, mich mit mir zu beschäftigen, hab meditiert. Irgendwo sieht man klarer, sieht wo die Mechanismen sind. Wenn der Leidensdruck groß ist, weil das Leben nimmer gescheit funktioniert, nimmt man Konsequenzen der Veränderung in Kauf. Solche Prozesse sind nicht einfach. Man muss ja sehr viel aufgeben.
Sie haben sich ersteinmal einen Magenring setzen lassen.
Ich hab zwar 50 Kilo abgenommen, der Unterschiedzwischen 300 und 250 Kilo ist zu vernachlässigen. Dann habe ich mir einen Teil des Magens und des Dünndarmes entfernen lassen. Der Unterschied zwischen den Operationen war, dass ich zuerst gedacht hab, dass die Operation das für micht löst. Die Methoden bringen letztlich aber keine Lösung. Ich habe dann wirklich die Ernährung konsequent umgestellt, ein Bewegungsprogramm gemacht.
Ich hab gehört, Sie haben sich ins Leben zurückgewandert?
Genau. Ich hab angefangen mit 700 Metern gehen, und da bin ich einmal dazwischen auf einem Bankerl gesessen. Dann immer ein Stückerl mehr.
Sie bieten nun anderen Menschen Hilfe an, wie man das selbe schaffen kann.
Man darf nicht nur das Problem sehen, sondern auch die Ursachen. Zum Beispiel wie man sich diesen Trennungs- und Verlustängsten stellen kann, ohne eine Flasche Whisky am Tag und drei Pizzas zu brauchen.
Heute trainieren sie für einen Halbmarathon?
Genau.

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