Jubel über Spar-Winter
Der fehlende Schnee schonte heuer die Kassen, doch der mehrjährige Durchschnitt trübt die Freude.
REGION WIENERWALD (mh). Der vergangene Winter war einer der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Während im Vorjahr Eis und Schnee bis in den April regierten, ist der Frühling heuer Monate früher ins Land gezogen. Das freut nicht nur Verliebte, auch die öffentlichen Kassen können jubeln. Denn im Vergleich zum Vorjahr wurden in Bund, Land und Gemeinden Millionen an Räumkosten gespart. Auch auf den 250 Straßenkilometern in den 13 Gemeinden, die die Straßenmeisterei Neulengbach mit 45 Mitarbeitern betreut, wurde in der vergangenen Winterperiode ein deutlicher Spareffekt verzeichnet.
Mehr Geld für Instandsetzung
"Heuer haben wir nur 50 Prozent an Streumitteln eines durchschnittlichen Winters verbraucht. Im vergangenen Jahr mit seinem starken Winter waren wir 20 Prozent über dem jahrelangen Schnitt", sagt Karl Heinrich, Leiter der Straßenmeisterei Neulengbach, auf Anfrage der Bezirksblätter. Die freigewordenen Mittel können die "Männer in Orange" gut gebrauchen. "Das eingesparte Geld wird für die Instandsetzung und Erhaltung der Fahrbahnen verwendet", erklärt Heinrich. Für die Stadtgemeinde Neulengbach ist trotz des milden Winters kein langfristiger Spar-Effekt erkennbar. "Im Fünfjahresschnitt kostet uns der Winterdienst die pro Jahr budgetierten 150.000 Euro", sagt Bürgermeister Franz Wohlmuth (ÖVP). "Es gibt Jahre, da fahren wir drüber und Jahre, da ersparen wir uns etwas."
Zur Sache
Pro Winterperiode kommen bei der Straßenmeisterei Neulengbach im Durchschnitt 13.000 Schneestangen, 9 Kilometer Windschutzzäune, 1.500 Tonnen Streusplitt und 3.000 Tonnen Streusalz zum Einsatz – diesmal nur die Hälfte.
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