Mein Bezirk 2020: Mit neuen Konzepten gegen die Verkehrsflut

Mobilitätsexperte und Regionsmanager Matthias Zawichowski im Bezirksblätter-Gespräch.
  • Mobilitätsexperte und Regionsmanager Matthias Zawichowski im Bezirksblätter-Gespräch.
  • hochgeladen von Michael Holzmann

Der Verkehr und die Mobilität wird auch in den nächsten fünf Jahren ein "heißes Eisen" im Wienerwald bleiben.

REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). Pendler fordern bessere und häufigere Verbindungen auf der "alten" Westbahn nach Wien und St. Pölten. In Orten, die nicht direkt an der Bahn liegen, lässt das Busangebot zu wünschen übrig. Als Folge sind immer mehr Leute mit dem eigenen Auto unterwegs – auch für Fahrten innerhalb der Region. Parkplätze in den Ortszentren werden zu einem raren Gut.

Arbeiten unter Elsbeerbaum

Mobilitätsexperte Matthias Zawichowski, Regionsmanager der Region Elsbeere Wienerwald, sieht die Lösung der Berufspendler-Problematik nicht in der Erhöhung der Taktfrequenz von Bahn und Bus. "Der Einflussbereich der Gemeinden auf den Fahrplan ist ohnehin eingeschränkt und wird auf Landesebene und ÖBB-intern koordiniert." Bei der Strategie der Region stehe laut Zawichowski die For­cie­rung von Arbeitsplätzen im Nahbereich im Vordergrund: "Mit dem Ausbau der Breitbandtelekommunikation soll die Möglichkeit der Arbeit direkt vor der Haustür geschaffen werden." Er habe dazu ein Bild im Kopf: "Eine junge Dame sitzt mit dem Laptop unter dem Elsbeerbaum und arbeitet 'wireless' für ihr Büro in Wien."

Musterprojekt Gemeindebus

Für die Mobilität innerhalb der Region hofft Zawichowski, dass die in Kasten und Eichgraben geplanten "Gemeindebusse" Nachahmer finden. Die Grundidee dahinter: "Wenige oder nur ein Fahrzeug sollen mehrere Personengruppen zufriedenstellen, für die ein Mobilitätsbedürfnis besteht." Mobilität sei laut Zawichowski im ländlichen Raum sehr wohl mit weniger Fahrzeugen möglich. "Wir haben im Schnitt in Niederösterreich rund 600 Fahrzeuge pro Tausend Einwohner, in Wien hat man 300 Fahrzeuge pro Tausend Einwohner und da sinken die derzeitigen Zulassungszahlen für private Pkw." Bis zum Jahr 2020 erwartet der Mobilitätsexperte eine Trendwende, die sich schon jetzt abzeichnet: "Die großen Autos werden uns nicht mehr interessieren, das Teilen wird speziell in der jungen Generation im ländlichen Raum Einzug halten. Als Beispiel bringt Zawichowski das immer beliebtere Ausborgen von Schi. "Wenn ich Schifahren gehe, brauche ich die Brettel nicht mehr mitnehmen. Dieses Denken wird sich in zwei, drei Jahren vieleicht auch beim Auto ansatzweise durchsetzen."

Zukunft ist elektrisch

Für Neulengbach ist Zawichowski davon überzeugt, dass sich Elektroautos und Elektroroller bis 2020 deutlich stärker durchsetzen werden. "Die Post hat zum Beispiel fast ausschließlich auf Elektroroller umgestellt und schwärmt davon. Das hätte man vor drei Jahren nicht geglaubt."

Jetzt sind Sie am Wort: Donnerstag, 18. Juni 2015

Diskutieren Sie mit! Unsere Abschlussveranstaltung zur sechsteiligen Serie "Mein Bezirk 2020" ist am Donnerstag, 18. Juni ab 19 Uhr im Gasthaus Schmankerl, Wiener Straße 38, 3040 Neulengbach.

Am Podium:
DI Matthias Zawichowski (Region Elsbeere Wienerwald)
Georg Brutschy (Obmann Aktive Wirtschaft Neulengbach)
Stefan Gabritsch MAS (Geschäftsführer Wienerwald Tourismus GmbH)

Die Serie "Mein Bezirk 2020" im Überblick:
Teil 1: Gegen Wachstum ohne Grenzen im Wienerwald
Teil 2: Mit neuen Konzepten gegen die Verkehrsflut
Teil 3: Haben wir 2020 noch einen Arzt im Ort?
Teil 4: Wienerwald der Zukunft wird zu "Beverly Hills"
Teil 5: Wie lange wird unser Bäcker durchhalten?
Teil 6: Mehr Touristen für den Wienerwald

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