Teures Wohnen
Wohnbau im Wienerwald ist "nicht leistbar"
REGION WIENERWALD. Sowohl in Städten, als auch am Land steigen die Wohnpreise. Das liegt auch an der erhöhten Nachfrage.
Das Wohnen im Wienerwald wird teurer. Immer mehr Menschen möchten aufs Land ziehen – die Region bietet sich hier aufgrund ihrer Nähe zu Wien und St. Pölten besonders gut an.
Im Gemeindegebiet Neulengbach werden laut Bürgermeister Jürgen Rummel derzeit rund 300 Wohnungen errichtet oder sind in Einreichung. "Das ist meines Erachtens zuviel, daher werden wir bei der Raumordnung entsprechend die Bremse anziehen, um unsere Stadt nicht zu überfordern", so der Stadtchef.
"Preise sind nicht leistbar"
Weiters erklärt Rummel: "Der Wohnbau boomt und die Preise sind für Otto-Normal-Verbraucher nicht mehr leistbar." Ein Blick in die Zukunft zeigt: Der Zuzug steigt rapide. "In Neulengbach sind wir mittendrin im ‚Speckgürtel‘. Ich vertrete die klare Ansicht: ‚Ja‘ zum Zuzug – aber mit Maß und Ziel."
"Politik muss bremsen"
Laut Bürgermeister Jürgen Rummel muss die Politik mutig genug sein und manchmal auch bremsen, um bei einem natürlichen Wachstum zu bleiben. "Nur so bleiben wir in Zukunft auch weiterhin eine lebenswerte Gemeinde." Weiters erklärt er: "Unser Anliegen wird es auch sein, alle ‚Neuzuzieher‘ wieder einzuladen, um sie in unser Gemeindeleben zu integrieren." Neulengbach möchte nicht zu "Schlafstadt für Pendler" werden. Rummel möchte nachhaltige Lösungen finden.
Die Lage in Maria Anzbach
Nicht nur in der am dicht bewohntesten Stadt der Region wird das Leben teurer: Auch in kleineren Gemeinden, wie etwa Maria Anzbach, geht der Trend steil nach oben. So erklärt Amtsleiter Johannes Kaufmann gegenüber den Bezirksblättern: "Auch die Mieten beziehungsweise speziell die Betriebskosten sind aufgrund der gestiegenen Energiekosten stark angestiegen." Zudem berichtet er: "Maria Anzbach hat sehr wenig Baulandreserven und auch deswegen haben die Quadratmeterpreise stark zugenommen." Auch die Pandemie würde hier eine Rolle spielen.
Die Nachfrage steigt
Der Preis hänge laut Amtsleiter auch immer davon ab, ob es Interessenten gibt. "In letzter Zeit ist die Nachfrage stark gestiegen, deshalb wurden auch schon Preise jenseits von 200 Euro pro Quadratmeter gezahlt." Zum Vergleich: Vor der Pandemie lagen die Grundstückpreise in Maria Anzbach noch bei 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter.
Es bleibt spannend, wie sich die Lage entwickeln wird und ob die Preise weiter ansteigen.
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