Gutes Zeugnis für Zentralmatura in Neulengbach
Die Premiere der österreichweit einheitlichen Reifeprüfung hat in der Stadt im Wienerwald ohne Zwischenfälle funktioniert.
NEULENGBACH (mh). Ob alle Schüler die schriftliche Matura bestanden haben, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Die Premiere der österreichweiten Zentralmatura habe im Neulengbacher BORG jedenfalls funktioniert, sagt Direktor Johannes Hiller auf Anfrage der Bezirksblätter. "Es ist alles denkbar unspektakulär verlaufen und es gab keine Schwierigkeiten." Zum Glück seien nur die Latein-Fragen geklaut worden. "Latein haben wir nicht, daher war das für uns uninteressant", so Hiller mit einem leichten Schmunzeln.
Ohne Heulen und Zähneknirschen
In Deutsch waren laut Hiller sowohl Lehrer als euch Schüler bestens vorbereitet und auch Englisch war nach Aussage der Lehrer im Rahmen des Machbaren. Auch in Französisch und Spanisch habe es kein "Heulen und Zähneknirschen" gegeben. In Mathematik sei bei der Überprüfung der Grundkompetenzen ebenfalls ein zufriedenes Nicken der Lehrer zu beobachten gewesen. "Offizielle Ergebnisse darf ich erst nach der Konferenz am nächsten Donnerstag bekanntgeben", betont der Schulleiter. "Die nächste Challenge werden die allfälligen Kompensationsprüfungen Anfang Juni, die ja notwendig sind, falls jemand einen Fünfer geschrieben hat."
Gut vorbereitet
Das BORG Neulengbach war gut vorbereitet: "Wir haben die Zeichen der Zeit früh genug erkannt und als klar war, dass die Zentralmatura kommt, habe ich meine Kollegen zu jeder nur erdenklichen Fortbildung geschickt", sagt Direktor Hiller nicht ohne Stolz. "Wir haben einen sehr jungen und engagierten Lehrkörper, der sich da wirklich hineingetigert hat. Seit gut einem Jahr merkt man, dass die Lehrer organisatorisch ziemlich am Limit sind."
KOMMENTAR
Nun haben wir die erste österreichweite Zentralmatura hinter uns gebracht. Wenn auch die Noten noch nicht feststehen, scheinen sich die Pannen – abgesehen von den gestohlenen Latein-Fragen – in Grenzen gehalten zu haben. Ob die Vereinheitlichung der Reifeprüfung jedoch tatsächlich dem großen Ziel aller seriösen Pädagogen – auf jede Schülerin und jeden Schüler als Individuum einzugehen – entgegenkommt, bleibt fraglich. Für Neulengbachs BORG-Direktor Johannes Hiller ist das jedoch gar nicht der Punkt. Der wesentliche Fortschritt durch die Reform sei laut Hiller, dass nun vernetztes Denken, Überblick und Durchblick gefragt seien und punktuelles Strebern nichts mehr bringe. Ob sich das auf das Leistungsniveau beim Fachwissen ebenfalls positiv auswirkt, wagt der Direktor zu bezweifeln.
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