Gefährliche Reitwege im Wienerwald
Online Petition für sichere und pferdegerechte Reitwege im Wienerwald

Gefahr in Verzug: Im Bereich Klausen-Leopoldsdorf führt die Verbindung von Reitweg zu Reitweg nur über die Landesstraße. Hier kommt es immer wieder zu lebensbedrohlichen Situationen. | Foto: Claudia Aschour
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  • Gefahr in Verzug: Im Bereich Klausen-Leopoldsdorf führt die Verbindung von Reitweg zu Reitweg nur über die Landesstraße. Hier kommt es immer wieder zu lebensbedrohlichen Situationen.
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Knapp 500 Unterstützungserklärungen für sichere und pferdegerechte Reitwege im Wienerwald  in den ersten 5 Tagen: Die privat initiierte Online Petition "Stopp der Steinzeit" zeigt – hier besteht Handlungsbedarf!

Den wunderbaren Wienerwald auf sicheren und legalen Wegen entdecken. Ein solches Idyll wollen nicht nur Wanderer und Radfahrer genießen, sondern auch Reiter. Doch entspannten Ausritten liegen im Wienerwald - dem Wortsinn nach - Steine im Weg. 

Herausforderungen durch Schotterwege und fehlende Verbindungen

Der Grundeigentümer Österreichische Bundesforste hat etwa 2021 damit begonnen Forststraßen mit Schotter aus der Region zu sanieren, um diese für die moderne Forstwirtschaft befahrbar zu machen. Aufgeschottert werden auch jene Forststraßen, die zur reiterlichen Nutzung freigegeben sind. Das ist ein Problem, weil der lose, unregelmäßige Untergrund das Laufen erschwert und die Verletzungsgefahr, auch durch scharfe Kanten, steigt. Dies kann zu Prellungen, Abschürfungen oder sogar Rissen in den Hufen führen, die sich bis zu einem Abszeß auswachsen können!

Ein weiteres Problem sind fehlende Zubringer und Querverbindungen zwischen den freigegebenen Wegen. So müssen Reiter, wenn sie legal unterwegs sein wollen, auf die Landesstraße ausweichen. Hier sind sie dem motorisierten Verkehr schutzlos ausgeliefert - immer wieder kommt es zu lebensgefährlichen Situationen.

Reiten im Wienerwald: Jeder Frust hat seinen Preis

Das Österreichische Forstgesetzt verbietet das Reiten, Radfahren und Campieren im heimischen Wald. Um das Pferd im Wald legal bewegen zu dürfen, zahlen Reiter daher eine Nutzungsgebühr an den Grundeigentümer. 2023 beläuft sich dieser Jahresbeitrag, der über den gemeinnützigen Verein Reitregion Wienerwald eingehoben und abgeführt wird, auf 152 Euro. 

Der Unmut über den Zustand der mit Hufeisen markierten Reitwege und die mangelnde serviceorientiertheit des Grundheigentümers grollen rund 1.000 betroffene Reiter und Reiterinnen sowie angesiedelte Betriebe. 

Wirtschaftsfaktor Pferd positiv wirksam für die Region

Dabei geht die Bedeutung sicherer und pferdegerechter Reitwege im Wienerwald weit über den Freizeitgenuss betroffener Reiter hinaus. Sicher ausgebaute Reitwege könnten die gesamte Region positiv beeinflussen, wie beispielsweise die Reitregion Mühlviertel in Oberösterreich beweist. Hier sind drei überzeugende Gründe, warum sichere und pferdegerechte Reitwege im Wienerwald nachhaltig wertvoll sind:

Sicherheit für Reiter und Pferde. Pferde sind sensible Tiere, und sichere Reitwege gewährleisten ein geringeres Verletzungsrisiko sowohl für die Reiter als auch für die Pferde. Gut instand gehaltene Wege ohne gefährliche Hindernisse oder Verkehrsstörungen sind von entscheidender Bedeutung.

Erhaltung der Umwelt. Pferdegerechte Wege, die die natürliche Umgebung schonen, sind umweltfreundlich. Sie verhindern Erosion und minimieren den ökologischen Fußabdruck. Die Erhaltung der landschaftlichen Schönheit und Tierwelt des Wienerwaldes profitiert davon.

Förderung des Tourismus. Sichere und pferdegerechte Reitwege ziehen nicht nur einheimische Reiter an, sondern auch Touristen. Dies fördert den Tourismus in der Region, bringt wirtschaftliche Vorteile und unterstützt lokale Unternehmen.

Petition gegen Missstände in der Reitregion Wienerwald

Die Missstände der Reitwege im Wienerwald haben eine lange Geschichte. Und so ist die Ende August gestartete Online Petition "Stopp der Steinzeit" eine logische Fortsetzung einer Unterschfriften-Sammlung aus dem Sommer 2021. Schon damals bekundeten mehr als 500 Unterstützerinnen Unmut über die aktuelle Situation. Die Unterschriften wurden den Bundesforsten damals ausgehändigt, die Initiatorin, Claudia Aschour, brachte die Wünsche der Reiter:innen bei einem gemeinsamen Termin von Verein Reitregion Wienerwald und ÖBf dar.

Aus Sicht der Reiter hat sich leider nur wenig Gutes getan. Wenngleich die Bundesforste mit lösungsorientierte Kommunikationsarbeit gerne vom Gegenteil sprechen, fühlt sich die Reiterschaft nicht willkommen im Wald, wie die Kommentaren zur Petition eindringlich beweisen.   Es fehlt an einer sinnvollen Erweiterung der Wege durch Lückenschlüsse, Zubringer und Querverbindungen. Geschotterte Wege werden nicht ausreichend gewartet, sodass sich der lose Schotter zu einem pferdegerechten Untergrund verdichtet. Weiterhin führen Querverbindungen nur über gefährliche Landstraßen. Sperren für Forstarbeiten nehmen oft Monate in Anspruch, doch für gesperrte Wege werden keine Alternativen geboten. Es wird Zeit, dass schönen Worten auch entsprechende Taten folgen.

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