Neulengbach: Missbrauchsverdacht sorgt für Bestürzung
Die FPÖ will das Flüchtlingshaus der Diakonie schließen, die ÖVP erwartet Konsequenzen für den Betreiber.
NEULENGBACH (mh). Ein 17-jähriger Asylwerber wird verdächtigt, im Flüchtlingshaus des Diakonie-Flüchtlingsdienstes in Neulengbach fünf Kinder sexuell missbraucht zu haben. Zwei Wochen, nachdem der Verdächtige festgenommen wurde, gab die Polizei am vergangenen Donnerstag den Vorfall bekannt. Der Flüchtling aus dem Jemen soll seit Jahresbeginn an fünf aus Afghanistan stammenden Buben im Alter zwischen 7 und 10 Jahren "wiederholt geschlechtliche Handlungen vorgenommen haben", so die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Zeugen meldeten Wahrnehmungen über entsprechende Übergriffe. Über mögliche weitere Opfer sind die Erhebungen des Landeskriminalamtes noch im Gange. Der Beschuldigte bestreitet sämtliche Tatvorwürfe.
"Nicht alle mitverurteilen"
FPÖ-Stadtparteiobmann Peter Matzel fordert als Konsequenz eine sofortige Schließung des Flüchtlingshauses: "Ganz offensichtlich ist die Diakonie als Betreiber dieser Unterkunft nicht ausreichend qualifiziert und unterlässt möglicherweise auch ihre Aufsichtspflicht." ÖVP-Sozialstadträtin Maria Rigler sieht in der schnellen Reaktion der Betreiberorganisation den richtigen Weg: "Immerhin hat sie sofort Anzeige erstattet. Trotzdem häufen sich auch für mich die Vorfälle und es ist an der Zeit für Änderungen und Verbesserungen." Darüber entscheiden könne jedoch laut Rigler nur das Land und nicht die Stadtgemeinde. "Es gibt Gespräche, wie sich das Ganze weiterentwickeln soll und ich erwarte sehr wohl Konsequenzen für den Betreiber. Doch ich will nicht alle mitverurteilen. Da wehre ich mich dagegen."
Siehe auch:
Neulengbach: Flüchtling (17) soll Kinder missbraucht haben
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