100 Jahre Republik
"Kaiserlicher Rat" aus Wolfsberg
Am Ende der Monarchie prägten einige Wolfsberger Persönlichkeiten die Geschicke der Stadt.
LAVANTTAL. Die Huth-Villa ist vielen Wolfsbergern ein Begriff. Dass Alois Huth ein bedeutender Bürgermeister war, ist schon weniger bekannt. Dabei gehen auf den Rathaus-Herren wichtige kommunale Initiativen zurück. Er war als Bürgermeister in den Jahren von 1886 bis 1889 einer der größten Wohltäter der Stadt. Unter anderem stammt das vor Kurzem von "Jugend am Werk" übernommene, ehemalige Kindergartengebäude in der Reding aus seiner Zeit als Wolfsberger Bürgermeister.
Für alle Menschen
Schon damals waren der erste landesweite Kindergarten und eine Arbeitsschule untergebracht, in der Mädchen aus allen Bevölkerungskreisen Haushaltsführung lernen konnten. An seinem Namenstag ließ Huth, der Inhaber der Apotheke Weißer Wolf war, an jeden Passanten einen Gulden verteilen. Für sein Engagement verlieh ihm Kaiser Franz Josef den Ehrentitel Kaiserlicher Rat. Huths große Bedeutung unterstreicht auch der Historiker Igor Pucker. "Alois Huth verkörpert in hoher Ausprägung den Typus eines Citoyens im klassischen Sinne", sagt der Leiter der Kärntner Kulturabteilung über den großen Sohn der Stadt. An andere Persönlichkeiten wie Paul Hackhofer erinnern prägende Villen in der Innenstadt oder Straßennamen. Das Volksbad besticht noch immer mit dem erhaltenen Eingangsportal und der Architektur. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Platz vor dem Rathaus zu Ehren des Kaisers zum Franz-Josefs-Quai.
Einiges erinnert an Paul Hackhofer
Das Hackhofer-Haus in der Johann-Offner-Straße erinnert an den Wolfsberger Bürgermeister Paul Hackhofer, der von 1908 bis 1920 die Stadt "regierte". Seine Amtsführung fällt zusammen mit dem Untergang der Habsburger Monarchie und der Gründung der Ersten Republik in Österreich. Zu Ehren des musikliebenden Bürgermeister, der auch zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wurde, trägt die Straße, die zum Wolfsberger Krankenhaus führt, seinen Namen.
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