Bad St. Leonhard: "Heiligen Madl" kommen wieder zurück

Provisor Martin Edlinger, Oberst Gottlieb Türk vom Landeskriminalamt, Diözesankonservatorin Rosemarie Schiestl und Bischofsvikar Gerfried Sitar (v. li.)
  • Provisor Martin Edlinger, Oberst Gottlieb Türk vom Landeskriminalamt, Diözesankonservatorin Rosemarie Schiestl und Bischofsvikar Gerfried Sitar (v. li.)
  • hochgeladen von Bernhard Teferle

BAD ST. LEONHARD (tef). An das Jahr 1986 können sich einige Bad St. Leonharder noch lebhaft erinnern. Gleich zwei Diebstähle sorgten damals für Beunruhigung in der Stadtgemeinde. Vier Jahre später konnte eine Carabinierieinheit die beim ersten Einbruch aus der örtlichen Pfarrkirche gestohlenen Gemälde an Beamte des Kärntner Landeskriminalamtes (LKA) übergeben. Von den bei der zweiten Tat erbeuteten figural bemalten Standflügeln des "Anna-Altars" fehlte bis vor Kurzem jede Spur.

Ende einer Odyssee

Erst nach 30 Jahren gelang es einer Spezialeinheit der Carabinieri, vier der acht gestohlenen Tafelbilder in Italien zu beschlagnahmen. Nach Rosemarie Schiestl, der zuständigen Konservatorin der Diözese Gurk, handelt es sich um bedeutende, äußerst wertvolle Werke spätgotischer Schnitz- und Tafelmalerei.  Sie stammen aus der bekannten "Judenburger Werkstatt" und datieren in das Jahr 1513. Die zurückgekehrten Tafelbilder zeigen die drei "Heiligen Madl" – die Heilige Katharina von Alexandrien, die Heilige Barbara und die Heilige Margareta – sowie die Heilige Ursula.

Grober Umgang

"Leider haben die Kunstschätze unter der rohen Behandlung durch die Diebe stark gelitten. Alle vier Tafeln haben Feuchteschäden und Abriebspuren. Außerdem wurden die Altarflügel auf halber Höhe geteilt, im oberen Bereich polygonal zugeschnitten und rückseitig auf Bretter montiert", bedauert die Kunstexpertin. Dass die Kunstschätze nach einer so langen Zeit wieder ihren Platz in der Bad St. Leonharder Pfarrkirche bekommen, ist für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis. "Ein Freudentag nicht nur für die Pfarre Bad St. Leonhard, sondern für die gesamte Gemeinde", nannte Provisor Martin Edlinger bei einer Pressekonferenz die Heimkehr der "Heiligen Madl". Etwas Geduld müssen alle noch aufbringen. Erst nach der Restaurierung und Optimierung der Sicherheitseinrichtungen kommen die Tafelbilder endgültig zurück.

Zur Sache:
Die Reise der über 30 Jahre verschollenen wertvollen Bad St. Leonharder Tafelbilder:
Oktober 1986: Diebstahl von zwei gotischen, beidseitig bemalten Altarseitenflügeln aus der Pfarrkirche Bad St. Leonhard mit Darstellungen von acht weiblichen Heiligen
Juli 2016: Spezielle Carabinierieinheit zur Bekämpfung der Kulturkriminalität stellt die in Bad St. Leonhard gestohlenen Kunstschätze sicher
Oktober 2017: Übergabe der Kulturgüter an die Verantwortlichen der Diözese Gurk in der Österreichischen Botschaft am Heiligen Stuhl in Rom
Oktober 2017: Landeskriminalamt mit Oberst Gottlieb Türk und Vertreter der Diözese Gurk informieren die Öffentlichkeit, dass die verschollenen sakralen Kunstschätze wieder aufgetaucht sind

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