Mischkulnig und Rabinovici am Wurzelhof

Die Künstler und Organisatoren des geglückten Abends am Wurzelhof
vlnr: Jakob Kraner (Organisator), Hans Häusler (Wirt), Paul Dangl (Musiker), Lydia Mischkulnig (Autorin) Robert Kraner (Organisator), Veronika Häusler (Wirtin), Doron Rabinovici (Autor) | Foto: Susanna Hagen
  • Die Künstler und Organisatoren des geglückten Abends am Wurzelhof
    vlnr: Jakob Kraner (Organisator), Hans Häusler (Wirt), Paul Dangl (Musiker), Lydia Mischkulnig (Autorin) Robert Kraner (Organisator), Veronika Häusler (Wirtin), Doron Rabinovici (Autor)
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

Zum Start des Jubeljahres „10 Jahre Schreibwerkstatt Langschlag Wurzelhof“ gab es einen großartigen Leseabend. Doron Rabiniovici, in Tel Aviv geboren, in Wien aufgewachsen, las aus seinem Roman „Andernorts“ und Unveröffentlichtes. Die Geschichte erzählte voll Witz von den Begegnungen orthodoxer, strenggläubiger Juden mit ungläubigen, aufgeklärten. Man will meinen, eine speziell jüdische Angelegenheit. Nein. jeder hier konnte lachen und sich betroffen fühlen. Kennt man doch die schönen konflikt- und witzreichen Dialoge, die zum Ursprung die Frage der Identität und der eigenen menschlichen Existenz haben. Im letzten Text ging es auch um Identität. Um Heimat und Fremde und um die provokante These, dass doch jeder neugeborene Mensch als Fremder ankommt. Hat er doch keine gültigen Papiere bei sich! Die auf die Spitze getriebene Überlegung stellt fremdenfeindliche Haltung bloß und zeigt die Absurdität des Vorhabens zwischen Mensch und Mensch wertend zu unterscheiden. Hier sprach der politische Autor, der immer wieder Stellung gegen Unrecht und Unmenschlichkeit bezieht.

Ebenso politisch engagiert sich die in Klagenfurt geborene und in Wien lebende Autorin Lydia Mischkulnig. Ebenso las sie einen Text voll Witz, der die destruktive Dynamik der Konzerne thematisiert, aber das Individuum nicht zum Opfer werden lässt, sondern die Macht schonungslos bloß stellt. Die Autorin macht letztlich die „Firma“ zu einer Hauptperson, zum „Ich“, das zum Schluss erkennen muss, dass die Autorin es erschuf, um es verrecken zu lassen. Die Botschaft lautet: Mit künstlerischer Leichtigkeit, also kreativ, zerstörerischen Kräften zu begegnen, sich nicht als Opfer klein machen und klein kriegen zu lassen.

Lydia Mischkulnig leitete eine Klasse zum Thema: „Spannung in den Text“, Doron Rabinovici zu: „Präzision und Prägnanz in der Prosa.“ Beide Klassen waren, ebenso wie die Lesung, gut besucht. Der im Waldviertel geborene und aus Wien angereiste Geiger Paul Dangl überzeugte mit seinem lyrisch-warmen Geigensound und der freien Improvisation. Das ausgezeichnete Buffet ließ den Abend zu einem Gesamtkunstwerk werden, der in intensiven Diskussionen und Gesprächen bis weit in die Nacht hinein ausklang.
Die nächsten Werkstätten finden im August statt, das volle Programm steht auf www.schreibwerkstatt.at. Im November folgen dann wieder Werkstätten und ein großes Lesefest.

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