Zwei Kassenärzte verlegen Ordination
In Groß Gerungs fehlen die Ärzte

- Bürgermeister Christian Laister steht im laufenden Kontakt mit der Ärztekammer.
- Foto: Gemeinde Groß Gerungs
- hochgeladen von Jana Urtz
Von drei Allgemeinmedizinern in Groß Gerungs ist bald nur mehr einer vor Ort. Die Gemeinde sucht nach Lösungen.
GROSS GERUNGS. Nachdem Alexander Pesendorfer im Juli seine Ordination von Groß Gerungs nach Bad Großpertholz verlagert hat, wird auch Almuth Prieschl mit Ende Oktober ihre Ordination nach Schönbach verlegen. Somit bleibt nur Alexandra Lieb als Allgemeinmedizinerin in Groß Gerungs.
Prekäre Lage
Die Gemeinde ist auf der Suche nach Ersatz. "Grundsätzlich könnten wir sofort Ordinationsräumlichkeiten anbieten", erklärt Bürgermeister Christian Laister im BezirksBlätter-Gespräch. Die ehemalige Ordination von Alexander Pesendorfer würde zur Verfügung stehen. "Das Problem liegt eher darin, dass es kaum Interessenten gibt", bringt es Laister auf den Punkt. Seit März ist die freie Stelle ausgeschrieben, die zuvor von Pesendorfer besetzt war. Hierfür habe es bis dato eine Bewerbung gegeben, die sich aber dann nicht mehr gemeldet habe.
Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Kauf des ehemaligen Volksbank-Gebäudes am Hauptplatz beschlossen, um darin ein Ärztezentrum einzurichten. "Der Kauf wird gerade abgewickelt. Zusätzlich gibt es bereits Pläne, das Gebäude innerhalb einiger Monate zu renovieren und umzuwandeln", erklärt Laister.
Kritik Bürgerliste GERMS
In einer Aussendung der Bürgerliste GERMS hagelte es Kritik. Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Dringlichkeitsantrag der Bürgerliste nicht angenommen, in dem die Schaffung einer parteiübergreifenden Arbeitsgruppe “Gesundheitsversorgung” gefordert wurde.
Bürgermeister Laister sagt dazu: "Im Stadtrat beschäftigen wir uns schon länger mit dem Problem."
Markus Kienast sei zudem schockiert, dass die Stelle lediglich bei der Ärztekammer beworben werde und nicht einmal eine Zeitungsannounce geschaltet wurde. Laister steht im laufenden Kontakt mit der Ärztekammer. "Wir brauchen uns von der Bürgerliste GERMS nichts vorwerfen lassen. Wir tun, was wir können. Das Problem liegt aber viel tiefer. Es sind einfach generell zu wenige Ärzte da."
ÖGK setzt Schritte
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) ist sich des Problems bewusst. Zur zukünftigen Abhilfe wurde das Kassenärzte-Stipendium ins Leben gerufen. Wer sich als österreichischer Medizinstudent nach der Ausbildung in einer Bedarfsregion zu fünf Jahren als Kassenarzt verpflichtet, kann bis zu dreieinhalb Jahre monatlich 923 Euro während des Studiums beziehen. 50 Plätze wurden für das aktuelle Studienjahr vergeben.
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