Übung des Jahres am TÜPL – Großer Bereich des Bezirkes bekommt eine „Monster-Übung“ zu hören
Von 13. bis 24. September 2010 findet am Truppenübungsplatz Allentsteig die größte Heeres-Übung Europas statt.
ALLENTSTEIG (bs). Der Truppenübungsplatz Allentsteig steht seit Montag im Mittelpunkt der militärischen Übungen in Europa. 6.700 Soldaten aus acht Nationen werden in dieser über zwölf Tage dauernden Übung verschiedenste Ernstfälle proben.
Übungsfall: Ethnischer Konflikt
Im Waldviertel wird ein ethnischer Konflikt als Übungsfall angenommen. 1.500 Räder-, 90 Ketten- und 50 Luftfahrzeuge werden in den nächsten Tagen die Bewohner des Bezirkes auf sich aufmerksam machen.
„In Mainland (Waldviertel) herrscht ein sich zuspitzender ethnischer Konflikt, Redland rückt zum Schutz der Minderheiten an. Es gilt, die Bevölkerung zu schützen und die Konfliktparteien zu trennen“, so die genaue Übungsannahme, bei der die ABC-Abwehrkräfte aus Wiener Neustadt ebenfalls anrücken.
Über 780 Milizsoldaten und rund 90 Studenten aus Frankreich, Italien, Deutschland, der Schweiz, Slowenien, Serbien und Montenegro werden bei diesem großen Manöver vertreten sein.
Außerdem sind alle Blaulichtorganisationen Niederösterreichs sowie sämtliche relevanten Behörden miteingebunden.
Übung kostet 4,5 Millionen Euro
Die Kosten dieser Übung, an der Soldaten aus ganz Europa anreisen, belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Dieser Betrag wird aus dem vorgesehenen Budget für die Ausbildung aufgewendet. Aufgrund der Teilnahme internationaler Truppen werden etwa 300.000,- Euro rückerstattet. 1,9 Millionen Euro entfallen auf die Unterkunft und Verpflegung der Soldaten. „2,4 Millionen Euro fließen direkt in die Region“, unterstrich NÖ Militärkommandant Generalmajor Johann Culik den Wirtschaftsfaktor. Er zeigt sich überzeugt davon, dass die Bedeutung des Truppenübungsplatzes Allentsteig weiter steigen wird.
Am 22. 9. ist Besuchertag
Am 14. 9. fand die Eröffnungszeremonie in Horn statt. Im Zuge dieser großen Übung sind auch zwei Besuchertage angesetzt. Einer davon findet am Mittwoch, dem 22. 9., in Allentsteig statt. „Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich das Szenario geändert. Heutige Bedrohungen kennen keine Grenzen und sind von einem Staat allein nicht mehr zu bewältigen“, führte Generalleutnant Günter Höfler, Kommandant des Streitkräfteführungskommandos des Österreichischen Bundesheeres an. Der internationale Terrorismus, die organisierte Kriminalität, Massenvernichtungswaffen, aber auch Risiken der Energie-sicherheit und des Klimawandels stehen im Mittelpunkt der Übungen. Gemeinsame Einsätze erfordern auch gemeinsame Übungen, so Höfler.
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