Schwache Konjunktur sorgte für steigende Arbeitslosigkeit in NÖ

Foto: RMA Archiv

Das Arbeitsmarktservice (AMS) Zwettl zieht eine Arbeitsmarktbilanz 2014: Die Zahl der Arbeitslosen hat weiter zugenommen. „Gegenüber 2013 verzeichneten wir im Jahresdurchschnitt um 25 mehr arbeitslose Personen, das entspricht einem Anstieg um 2,3 %“, so Zwettls AMS-Leiter Kurt Steinbauer. Mit rund 3.000 arbeitslosen, lehrstellensuchenden oder in Schulung befindlichen Personen, denen der Einstieg ins Erwerbsleben im Vorjahr gelungen ist, lief die Vermittlungsdrehscheibe „AMS“ weiter auf Hochtouren. „Darunter waren übrigens auch 507 Personen der Generation 50 Plus, die wieder eine Arbeit aufnehmen konnten“, resümiert Steinbauer.
AMS Zwettl: Rund 1.100 Stellen besetzt, 3.000 Job-/Lehrstellensuchende nahmen Arbeit auf
So wie im niederösterreichischen Trend war auch am Stellenmarkt im Bezirk Zwettl die gedämpfte Nachfrage der Wirtschaft nach Arbeitskräften spürbar. So ging die Zahl der freien Stellen, die von Betrieben dem AMS Zwettl gemeldet wurden, im Vorjahresvergleich um 2,3 % (-24 freie Stellen) zurück. Dennoch konnten die AMS-MitarbeiterInnen mehr als 1.100 freie Stellen und Lehrstellen von heimischen Unternehmen akquirieren.

Viel Bewegung im Vermittlungsgeschäft des AMS Zwettl:

Rund 1.100 freie Stellen (inkl. Lehrstellen) wurden heuer mit einer passenden Arbeitskraft durch die AMS-BeraterInnen, Online-Services oder andere Vermittlungskanäle besetzt.
Knapp 3.000 arbeitslosen oder lehrstellensuchenden Personen ist im Jahr 2014 mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS der Wiedereinstieg ins Berufsleben gelungen.
1.197 KundInnen des AMS Zwettl wurden im vergangenen Jahr mit einer oder mehreren Förderungen unterstützt. Das sind um 144 oder 13,7% mehr Personen als 2013.

Ausblick 2015: Arbeitslosigkeit bleibt weiterhin auf hohem Niveau

Aufgrund der aktuellen Wirtschaftsprognosen ist im Jahr 2015 keine nachhaltige Arbeitsmarktent-spannung zu erwarten. Die Arbeitslosigkeit wird daher auf hohem Niveau bleiben. Die Handlungsfelder in der Arbeitsmarktpolitik werden von folgenden zentralen Entwicklungen geprägt:
Große AMS-KundInnengruppe: „Golden Ager“ & gesundheitliches Handicap
Das Pensionsalter wird – gesellschaftlich gewünscht und gesetzlich geregelt – weiter steigen und dadurch auch die Zahl der arbeitslosen Personen im Alter ab 50 Jahren, die, einmal aus dem Erwerbssystem herausgefallen, wieder eine neue Beschäftigung anstreben. Hand in Hand mit dieser Entwicklung, inklusive eines verschärften Zugangs zur Invaliditätspension, nimmt die Zahl der Jobsuchenden mit gesundheitlichen Einschränkungen zu.

Konkurrenzdruck: Langzeitarbeitslosigkeit steigt

Bei maximal mäßigem Wirtschaftswachstum bleibt auch der Zuwachs an neuen Jobs in den Betrieben gedämpft, vor allem im Segment der einfachen Tätigkeiten. Personen mit geringer Qualifikation laufen daher Gefahr, von der Arbeits- in die Langzeitarbeitslosigkeit zu schlittern. Generell wird der Anteil der Personen, die bereits zwölf Monate und länger auf Jobsuche sind, aufgrund des Konkurrenzdrucks am Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren weiter steigen.

AMS: Ehrgeizige Ziele für das kommende Jahr

Vor dem Hintergrund einer schwierigen Arbeitsmarktentwicklung und eines klaren Ressourcenrahmens steht das AMS in Niederösterreich vor einem herausfordernden Arbeitsjahr 2015. „Verhinderung von dauerhafter Ausgrenzung aus dem Arbeitsmarkt ist ein Schwerpunkt. Weiters gilt es, unseren Einschalt-grad am Stellenmarkt gerade in Zeiten schwacher Arbeitskräftenachfrage auszubauen“, so AMS-Leiter Steinbauer. „Die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen werden in Zukunft nicht im gleichen Umfang wie die gestellten Anforderungen wachsen. Daher sind ein zielgerichteter Personal- und Fördereinsatz wichtige Themen, die uns beschäftigen“, hält Steinbauer fest. Und weiter: „Da wir im kommenden Jahr und darüber hinaus mehr Jobsuchende betreuen werden als je zuvor, müssen wir beim Einsatz der budgetären Mittel im Bereich der aktiven Arbeitsmarktförderung klare Prioritäten setzen. Es wird daher vorkommen, dass wir durchaus berechtigte Anliegen, die an uns herangetragen werden, nicht oder nur bedingt umsetzen können.“

Die wichtigsten Ziele und Aktivitäten des AMS Zwettl für das Jahr 2015 lauten:
Einschaltgrad des AMS am niederösterreichischen Stellenmarkt sicher stellen
Im kommenden Jahr sollen 1.050 freie Stellen und Lehrstellen mit einer passenden Arbeitskraft besetzt und mindestens 618 Vakanzen mit einem Anforderungsprofil „Lehrabschluss und höher“ akquiriert werden.

760 Jobsuchende im Alter ab 45 sollen wieder ins Erwerbsleben integriert werden
Um dieses ehrgeizige Vorhaben umzusetzen, wird das AMS im kommenden Jahr eine Reihe von Instrumenten einsetzen: Dabei sind zur Vermittlungsunterstützung Lohnkostenzuschüsse für Betriebe vorgesehen, die Jobsuchende im Alter ab 50 Jahren mit einer AMS-Vormerkdauer von mindestens einem halben Jahr anstellen. Darüber hinaus bekommen Jobsuchende im Alter ab 45 Jahren die Möglichkeit, sich mit Hilfe der gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlasser INITIATIVE 50 und Job 2000 auf den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Zusätzliche Sprungbretter zurück ins Erwerbsleben stehen mit der Aktion GemA, eine Initiative zur Arbeitskräfteüberlassung an Gemeinden und gemeinnützige Institutionen, zur Verfügung.

Arbeitsmarktintegration arbeitsmarktferner AMS-KundInnen

„Arbeitsmarktfern“ sind AMS-KundInnen, die in den letzten zwölf Monaten nicht mehr als zwei Monate erwerbstätig und – zusammengezählt – vier Monate oder länger arbeitslos waren. Dazu gehören langzeitarbeitslose Personen sowie jene, die perforierte Erwerbskarrieren haben. „Ohne intensive Beratung, Betreuung und Begleitung gelingt diesen Jobsuchenden der Sprung in Berufsleben nicht“, erklärt Kurt Steinbauer. Die Reintegration in den Arbeitsmarkt soll unter anderem mit Hilfe von zeitlich befristeten, vom AMS und dem Land NÖ finanzierten Jobs in gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten und sozialökonomischen Betrieben gelingen.
Jugendliche unter 25 Jahren nicht länger als ein halbes Jahr ohne Job- oder Ausbildungs-angebot!
Dem AMS ist es ein ungebrochen zentrales Anliegen zu verhindern, dass junge Menschen dauerhaft vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden! Neben intensiven Vermittlungsaktivitäten setzt das AMS auf eine Reihe von Ausbildungs- und Jugendförderungsprogrammen, damit der berufliche Einstieg gelingt.

Frauen: Hochwertige Qualifizierung und Hilfe beim Wiedereinstieg nach der Babypause

In Zeiten hohen Konkurrenzdrucks am Arbeitsmarkt laufen vor allem Frauen, die familiär bedingt eine Erwerbspause einlegen mussten, oder nur eine geringe Ausbildung vorweisen können, Gefahr, langzeit-arbeitslos zu werden. Das AMS steuert hier mit hochwertigen und maßgeschneiderten Qualifizierungs- und Unterstützungsangeboten gegen. Unter anderem mit dem Programm „Handwerk und Technik“ (FiT), Facharbeiterinnen-Intensivausbildungen in den AMS-finanzierten Ausbildungszentren sowie mit einem regional abrufbaren umfangreichen Schulungsangebot. Für Berufsrückkehrerinnen nach der Babypause wurde in Niederösterreich mit den Frauenberufszentren ein fast flächendeckendes Netz mit maßgeschneiderten Angeboten eingerichtet. In Summe sollen sich im Bezirk Zwettl im kommenden Jahr rund 170 Frauen nach der „Familienpause“ mit Unterstützung des AMS auf ihre berufliche Rückkehr vorbereiten bzw. soll ihnen diese gelingen.

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