Priester aus Peru dankt Zwettler für großartige Hilfe
Diözesane Fastenaktion
ZWETTL. Pater Juan Goicochea Calderón kennt die dringlichen Sorgen und Nöte der Menschen im Norden Perus in der Region Piura. Der Priester weiß auch, dass unser Tun Konsequenzen für die Bevölkerung in den ärmsten Ländern der Welt hat und so sagt er auf die Frage, wie wir helfen können: „Indem die Europäer weniger konsumieren.“
Denn unsere Bedürfnisse und Gier würden bedeuten, dass Mineralien umweltschädlich abgebaut oder Wälder gerohdet würden. Nicht die armen Arbeiter/innen würden von Exporterlösen profitieren, sondern nur die Reichen. Der 48-Jährige weiter: „Wohin sollen die Ureinwohner – nicht nur jene von Peru, sondern überhaupt vom großen Amazonas-Gebiet -, wenn ihnen ihr Land genommen wird?“ Wir sollten gemeinsam viel mehr auf unser gemeinsames Haus die Welt achten. Dazu wolle er sensibilisieren, denn jeder könne einen Beitrag für eine bessere Welt leisten. Goicochea: „Die Welt wird sich nur verändern, wenn zuerst ich mich verändere.“ Dann solle man sich fragen: Wie geht es meiner Schwester, meinem Bruder? In einem dritten Schritt solle es sich um die Frage drehen: Wie gehe ich mit der Schöpfung um und dann: Wie mit Gott? Diese Spiritualität beherzigt der Priester.
Das Mitglied des Ordens der Comboni-Missionare kam nach Österreich, um in Zwettl auf die Projektunterstützung seitens der diözesanen Fastenaktion aufmerksam zu machen. Die Hilfe durch die Fastenaktion sei „großartig“ und hier werde ein guter Geist durch die Vernetzung der Weltkirche spürbar. 175.000 Fastenwürfel wurden in den letzten Wochen verteilt, viele stehen in Herrgottswinkel und sie sind gelebte Zeichen der Solidarität. Denn was durch das Fasten gespart wird, wird von vielen Menschen in die Fastenwürfel geworfen.
Nach heftigen Überschwemmungen im Mai und Juni 2017 wurden viele Ortschaften zerstört. Die diözesane Fastenaktion hilft dort den Menschen für mehrere Jahre mit Lebensmitteln, Medizin oder Moskitonetzen und leistet Unterstützung in der nachhaltigen Landwirtschaft. Rund 300 Familien erreicht die Fastenaktion so. Durch diese Umweltkatastrophe habe er eines kennengelernt: Wie solidarisch Menschen sei können. Sie würden beginnen einander zu helfen und auch von außen gebe es viel Solidarität. Das mache ihn hoffnungsvoll, denn es würden viele positive, wenn auch oft nur kleine Schritte gesetzt: Die Menschen halten zusammen, bauen neue Schulen oder sehen, dass der Nächste vielleicht mehr Unterstützung braucht.
„Kinder, diese Erde liegt in Euren Händen“
„Kinder, diese Erde liegt in Euren Händen“ lautet der Titel eines farbenfrohen Buches, welches der peruanische Comboni-Missionar zunächst für Kinder in seinem Land geschrieben hat. Mittlerweile ist es auch auf Deutsch erhältlich, im Rahmen seines Europa-Aufenthaltes präsentierte er auch die polnische Übersetzung.
Inhalte des Buches kreisen um die Themen Wasser, Luft, Ökosystemen, Ozeanen, Tieren, Lebensmitteln, Bergbau, Müll, Plastik, Klimawandel, Mobbing, Rassismus und Menschenrechte. Es sind derzeit alles heiße Themen auf unserem Planeten.
P. Juan hat in Innsbruck (Österreich) Theologie studiert und war anschließend Seelsorger für die Obdachlosen in Nürnberg. Heute lebt und arbeitet P. Juan in San Genaro, einer Vorstadt-Pfarrei der peruanischen Hauptstadt Lima. Dort engagiert er sich sehr für die Umwelterziehung in Peru. Dabei setzt er vor allem auf die jungen Menschen. Er traut es ihnen zu, sich für eine positive Zukunft einzusetzen. Außerdem hofft er, dass das, was ihnen an Einsicht vermittelt wird, sie Verantwortung für sich selbst und für ihre Umwelt wahrnehmen lässt.
In Österreich kann das Buch bestellt werden bei:
Sr. Karina Beneder: sr.karina@pnmszwettl.ac.at
Klosterstr.10, A 3910 Zwettl
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