Krebsgefahr aus der Leitung
Die Wolkersdorfer Stadtärztin schlägt Alarm: Leitungswasser ist für Kinder und Babys gefährlich.
WOLKERSDORF. Doris Schwarzenberger, Wolkersdorfer Stadtärztin, ließ die Bombe bei Diskussionsrunde platzen: Das Wolkersdorfer Leitungswasser ist für Babys, Kleinkinder und ältere Menschen gesundheitsgefährdend. Nitrate, Pestizide und erhöhte Manganwerte begünstigen das Auftreten von Krebs, Demenz, parkinsonähnlichen Symptomen und kann zu Wachstumsstörungen führen.
"Man sollte nicht mit der Angst der Leute spielen. Wir haben ein gutes Wasser", entgegnet Bürgermeisterin Anna Steindl den massiven Vorwürfen. Richard Rötzer, Obmann des Wasserversorgungsverbandes, ist überzeugt von der Qualität seines Wassers. "Wir unterschreiten die gesetzlichen Werte." Ebendiese Grenzwerte hält Doris Schwarzenberger als zu hoch für Babys und Kinder. "Die Grenzwerte passen auf einen 45-jährigen Mann mit 90 Kilogramm. Sie sind sogar für Frauen zu hoch", rechnet WUI-Gemeinderat Chrisitan Schrefel vor.
In den vergangenen Jahren sowie im kommenden werden insgesamt rund vier Millionen Euro in Filteranlagen investiert, um eine Verbesserung der Wasserqualität zu erreichen. "Mit der neuen Anlage werden wir die Mangan- und Eisenwerte senken können", ist Rötzer überzeugt. Erst kürzlich wurden bei einem freiwilligen Wasserscreening das Wasser auf 600 Stoffe untersucht. "Es gab keine einzige Auffälligkeit", ist Rötzer stolz. Kurzfristig fordert Christian Schrefel dennoch eine umfassende, laufende und verständliche Information der Bürger über die Qualität. Mittelfristig muss man über Verbesserungsmaßnahmen nachdenken. "Ich könnte mir auch vorstellen, dass wir uns gemeinsam mit Gerasdorf an die Hochquellwasserleitung in Wien anschließen." Eine Idee, der auch Mit:uns-Listenerster Johannes Schwarzenberger viel abgewinnen kann.
Dass Wasser in Wolkersdorf aber keineswegs ein neues Thema ist, unterstreicht der Grüne Christian Schrefel. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung knapp vor der Gemeinderatswahl stößt der Bürgermeisterin dennoch sauer auf. "Als Stadtärztin hätte Frau Schwarzenberger mich vorab informieren müssen."
Karina Seidl
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