Ausgeraucht: Der Letzte dämpft die Zigarette aus
Der "Klick-Moment": Wenn das Hirn einen Schalter umlegt und mit dem Rauchen aufhört.
Gezielt greift ein Mann mittleren Alters am Amstettner Bahnhof in seine Hosentasche und holt eine Packung Zigaretten heraus. Den Blick auf die Bahnhofsuhr gerichtet, öffnet er routiniert die Packung und nimmt sich eine Zigarette heraus, steckt sie in den Mund und zündet sie an.
Er neigt seinen Kopf zurück und bläst den Rauch in die Luft, während die Glut der anderen Zigarette noch aufleuchtet. Denn gerade, als er sie halbherzig ausgedämpft hatte, sagte die Durchsage: "Intercity 642 von Wien Westbahnhof nach Salzburg Hauptbahnhof mit der Planankunftszeit um 12:58 Uhr ist voraussichtlich zehn Minuten verspätet."
Eine Situation, die wohl viele aktive und passive Raucher kennen.
Gewohnheit und Freiheit
"Das ist der Vorsorgegedanke", meint Matthias Wimmer aus Ulmerfeld mit einem Lächeln zu solchen und ähnlichen Situationen, schließlich würde man dann für eine Zeit auf Tabak und Nikotin verzichten müssen. Eine Packung Zigaretten raucht er am Tag, genauso wie seine Frau Sharon. Einmal habe er ein halbes Jahr aufgehört, von einem Tag auf den anderen, und dann doch wieder angefangen, erinnert sich Matthias Wimmer wage an seine rauchfreie Zeit.
Rauchen sei Entspannung, Stress-abbau und Ablenkung, erzählt das Paar. Beide fingen mit etwa 13, 14 Jahren zu rauchen an, aber ans Aufhören denken sie nicht.
"Rauchen dürfen ist Freiheit", meint Sharon Wimmer. Auch wenn viel Gewohnheit dahinter stecken würde.
Der Raucher in uns
Diese will Friedrich Weinhauser durchbrechen. Seit wenigen Tagen ist der Ulmerfelder "rauchfrei". Einmal sieben Jahre und einmal zwei Jahre habe er nichts geraucht, ein Unfall und ein Sturmschaden seien dann aber wieder Auslöser gewesen, um wieder anzufangen. Jetzt habe es aber wieder "klick" gemacht, erzählt er. Rauchen soll Genuss sein, das war es nicht mehr, erklärt Weinhauser, der eineinhalb Packungen täglich konsumierte. "Geschafft hast du es nie", sagt er. "Warst du einmal ein Raucher, bist du immer in Versuchung." Ob Friedrich Weinhauser dieser Versuchung, der schon so viele erlegen sind, nun widerstehen kann, wird sich zeigen. Die BEZIRKSBLÄTTER wünschen dabei viel Glück und bleiben dran.
Mein persönliches Raucherlebnis
Sie sind Raucher und wollen damit aufhören, oder haben es versucht und rauchen jetzt mehr als zuvor? Schildern Sie uns Ihre Erlebnisse, geben Sie Tipps und sagen Sie Ihre Meinung: amstetten.red@bezirksblaetter.at oder kommentieren sie den Artikel auf www.meinbezirk.at oder www.facebook.com/bezirksblaetter.amstetten
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