Abschiebung: Mutter wollte sich in Amstetten umbringen
"So geht es vielen Menschen", erzählt Monika Distelberger von Hoffnung und Zeiten der Angst.
"Ich ertrag das nicht, ich nehme mir lieber das Leben, als wieder weggeschickt zu werden", erzählt Monika Distelberger über dramatische Szenen, die sich vor wenigen Tagen im Bezirk abgespielt haben.
Distelberger organisiert eine Lernpatenschaft, die Kinder beim Lernen unterstützt. So lernte sie auch die Familie von S. kennen, die nun eine Zeit der Angst und Ungewissheit durchlebt.
Angst vor der Abschiebung
Vor einem Monat hatte S. erfahren, die mit ihrem zehnjährigen und zwanzigjährigen Sohn aus dem Irak flüchten musste, dass sie abgeschoben werden.
Ziel sollte zunächst Italien sein, da sie dort in Europa ankamen und registriert wurden. Sie sagte, "sie steht das nicht durch", sie würde "das nicht überleben", erzählt Monika Distelberger über die Tage in denen die Angst und der Stress immer größer wurden.
Betreuung im Spital
Vor wenigen Tagen stand nun die Fremdenpolizei vor der Tür, die Mutter war gerade nicht zu Hause, da sie einer anderen Familie half. So nahmen die Polizisten ihre beiden Söhne mit. Als S. dies erfuhr "wollte sie mir fast aus dem Auto springen", erzählt Monika Distelberger über dramatische Szenen, als die Nachricht ankam. Sie wurde daraufhin in das Landesklinikum Mauer gebracht, um psychisch betreut zu werden.
Versuch des Selbstmordes
Doch als sie entlassen wurde und erneut die Abschiebung bevorstand, versuchte S. sich umzubringen. Derzeit befindet sie sich wieder im Landesklinkum Mauer. Die Söhne, zwischenzeitlich bei der Polizei, wurden wieder entlassen und sind derzeit in ihrer Wohnung.
Auf der Polizeistation seien alle sehr nett gewesen, erzählt Distelberger, man habe "gemerkt, wie schwer es auch ihnen fällt". S. jüngster Sohn ist gerade einmal zehn Jahre alt.
Unterstützung für Familie
Bereits vor Wochen wurde eine Petition gestartet, damit die Familie im Bezirk bleiben kann. Über 800 Überschriften wurde gesammelt.
Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass Amstetten Herz zeigt", erklärt der evangelische Pfarrer Siegfried Kolck-Thudt, der die Aktion unterstützt. Dies sei ein "wichtiges Signal". In den kommenden Tagen wird die Entscheidung fallen, wie es mit der Familie weitergehen wird. "Das sind alles Menschen", betonen die Unterstützer der Familie S. und verweisen auf viele vergleichbare Tragödien, die sich in diesen Tagen quer durch das Land abspielen.
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