Happy End vor der Kirche
KOTTINGBRUNN. Mit dem Segen von ganz oben ist ab sofort der Generationenbus von Helmuth Himmer (FPÖ) unterwegs. Am 6. April wurde der umstrittene Neunsitzer durch Pfarrer Walter Reichel vor der Kirche gesegnet. Mit dem Bus werden Personen, die kein eigenes Auto lenken können, kostenlos von Punkt A nach Punkt B gebracht - zumeist in die Apotheke, zum Einkaufen oder zum Arzt. Seit Anfang März ist der Bus in Betrieb und war - als Initiative des inzwischen als Obmann des Sozialausschusses unfreiwillig abgelösten Helmuth Himmer - wochenlang politischer Streitpunkt.
Viel Aufsehen für Segnung
Die Segnung am Mittwoch Nachmittag erregte entsprechend viel Aufmerksamkeit, vor allem der älteren Bevölkerung, die ja Nutznießer dieses Angebotes ist. "Freut mich, dass bei dieser Segnung so viele da sind, obwohl es gar nichts zu essen und zu trinken gibt", schmunzelt Pfarrer Walter Reichel.
Zwischenbilanz
Helmuth Himmer legt Zwischenbilanz: "Seit Anfang März ist der Bus 810 Kilometer gefahren und hat 42 Personen transportiert. 50 Stunden haben wir irgendwo auf unsere Fahrgäste gewartet, bis sie ihre Erledigungen fertig hatten." Himmers Mitstreiterin Renate Herndl, SPÖ-Gemeinderätin, sagt: "Wir können auch noch freiwillige Helfer brauchen - bitte bei mir unter 02252-251068 oder beim Helmuth unter 0650-3077743 melden!" Himmer ergänzt: "Sogar ein Grüner hat mich schon angerufen und mir angeboten, dass er mir mit dem Bus hilft, wenn ich einmal nicht fahren kann!" Helmuth Himmer ist im übrigen stolz darauf, seit 1962 den Führerschein zu haben und bisher unfallfrei gefahren zu sein.
"Niemals würde ich euch trennen!"
Auch Bürgermeister Christian Macho (ÖVP) erschien zur Segnung. Zwischen ihm und Helmuth Himmer war zuletzt der Haussegen schief gehangen. "Wir nehmen dich in die Mitte", sagten Helmuth Himmer und Renate Herndl versöhnlich zur Begrüßung. "Niemals würde ich euch trennen!" scherzte Macho. Zum Gruppenbild wurde dann ein rotes Stoffherz in die Mitte genommen. Auf der Rückseite der Liebesgruß von Rosa Kampichler ("Danke für diese Initiative!"). "Ziehet hin in Frieden" - schloss Pfarrer Walter Reichel die wohl bisher in Kottingbrunn ungewöhnlichste Autosegnung.
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