Parkhaus-Debatte geht ins Finale
Derzeit ist das Parkhaus Gegenstand einer Machbarkeitsstudie. Die Ergebnisse folgen im Herbst.
BRAUNAU (penz). Schon seit Jahren herrscht rund um Braunaus Stadtzentrum ein Parkplatzproblem. Immer wieder wurde über die Errichtung eines Parkhauses in Zentrumsnähe gesprochen. Favorit in den derzeitigen Plänen ist das Areal des Brunnerparks beim Krankenhaus. "In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere Standorte rund um die Stadt geprüft. Diese Plätze haben sich aber alle als nicht realisierbar herausgestellt", sagt Bürgermeister Johannes Waidbacher. Der Stadtpark ist momentan Untersuchungsgegenstand einer Machbarkeitsstudie. Bevor weitere Entscheidungen getroffen werden, müsse man das Ergebnis der Studie abwarten, so Bürgermeister Waidbacher. Bis Ende des Jahres erhoffe man sich konkrete Entscheidungen.
Ausgleich: Begrünte Anlage
Die entstehenden Parkflächen sollen den Krankenhausbesuchern sowie den Besuchern der Braunauer Innenstadt zur Verfügung stehen. Der Stadtpark und die daneben gelegenen Parkflächen sowie ein Teil des Krankenhauses (der Vortragssaal) sollen aufgelassen werden. Als Ausgleich soll eine begrünte Anlage im Bereich der Altstadteinfahrt entstehen.
Die Grünen Braunau sind noch unentschlossen, ob sie dem Vorhaben zustimmen werden. Fraktionsobmann Manfred Hackl kommt es im Wesentlichen auf vier Punkte an. Zum einen achte man auf gute Verkehrsanbindungen. So müssten unter anderem neue Radwege entstehen. Auch die optische Gestaltung des Parkhauses spiele für die Grünen eine Rolle. Das Parkhaus solle in das Stadtbild von Braunau passen. "Ein weiterer Kritikpunkt wird natürlich die Gestaltung der versprochenen Grünflächen werden. Zudem wollen wir eine neue Begegnungszone in der Salzburger Vorstadt schaffen", erklärt Hackl. Über den Sommer wird ein Konzept entwickelt. Im Dezember sollen die endgültigen Entscheidungen für oder gegen das Parkhaus fallen. Viele Braunauer, insbesondere Anrainer, sehen das aber kritischer: 30 Bäume sollen gerodet werden, um für den 18 Meter hohen "Betonkasten" Platz zu machen. Auf der Facebook-Seite "Stadtpark Braunau" haben sich die Kritiker formiert und streben gemeinsam nach dem Erhalt der Grünflächen.
Debatte endlich abschließen
Bis Mittwoch, 7. September, konnten Braunaus Bürger Einwendungen gegen den Bau beim Stadtamt einbringen. "Prinzipiell kann ich die Irritationen verstehen", sagt Waidbacher. Man müsse das Für und Wider abwägen, bevor man zu einer endgültigen Entscheidung komme. Die Parkhaus-Debatte zieht sich nun bereits über Jahrzehnte. "Es wird Zeit, diese Diskussion abzuschließen", betont er.
Zur Sache
Im Jahr 1889 kaufte der ehemalige Bürgermeister von Braunau, Rudolf Brunner, aus eigenen Mitteln den alten Festungsgraben zwischen dem Stadtbach und der Vorstadt. Er ließ ihn aufschütten und schenkte ihn der Gemeinde Braunau. Zusätzlich ließ er einen Promenadenweg und eine Parkanlage dort errichten. Heute ist eben jener "Doktor-Brunner-Park" als Stadtpark bekannt.
Es befinden sich 1300 Parkplätze in der Innenstadt – die mit 329 Parkplätzen größte Fläche bei der Filzmoserwiese ist hier schon eingerechnet. 500 der Stellflächen sind gebührenpflichtig. Nun soll das Parkhaus mit rund 245 Pkw-Stellplätzen plus Ausbaumöglichkeit für weitere 100 Parkplätze dazukommen. Errichtung und Betrieb des Parkhauses soll ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Gemeinde und KH werden.
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