Neue Einblicke in das alte Tirol

WK-Präsident Jürgen Bodenseer, Museumsobmann Hans Knoll und Kustos Thomas Bertagnolli mit einem Modell des Gwiggenhofs. | Foto: Grießenböck
  • WK-Präsident Jürgen Bodenseer, Museumsobmann Hans Knoll und Kustos Thomas Bertagnolli mit einem Modell des Gwiggenhofs.
  • Foto: Grießenböck
  • hochgeladen von Melanie Haberl

KRAMSACH. Als der Kramsacher Unternehmer Heinz Mantl vor 40 Jahren damit begann, alte Höfe aus allen Tälern Tirols vor dem Vergessen zu retten, hatte er ein ganz klares Konzept vor Augen: Das Freilichtmuseum soll zeigen, wie die Vorfahren bauten und lebten. Ihm war es gelungen, Sponsoren aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zu vereinen, die sein ehrgeiziges Projekt in Kramsach ermöglichten. Der Grundstein wurde 1975 mit dem Wiederaufbau der „Schofenast“, einer 1803 erbauten Alm aus dem Zillertal, gelegt. Der Erfolg des Museums Tiroler Bauernhöfe ließ nicht lange auf sich warten: 1979 pilgerten bereits 40.000 Besucher in das Museum. Heute stehen 14 Bauernhöfe und 23 Nebengebäude aus allen Talschaften Tirols im neun Hektar großen Gelände.
Es ist Tirols größtes Freilichtmuseum mit jährlich gut 70.000 Besuchern. Wie wichtig die unterstützende Hand der Wirtschaft für das Museum ist und schon immer war, unterstrich Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer bei der Pressekonferenz in Innsbruck: „Das Museum ist ein Stück Tiroler Geschichte, ein Stück Heimat, das es gilt auch weiterhin zu bewahren“.

Interaktives Kulturerlebnis
„Damit wir dieser Vergangenheit weiterhin eine optimale Zukunft geben, wird das Museum heuer in einer neuen Form präsentiert“, verrät Museumsobmann Hans Knoll. Erstmals sieht man, wie die alten Höfe von ihren ursprünglichen Standorten in das Gelände übertragen wurden. Filmsequenzen, alte Fotos und Informationstexte zeigen anschaulich, mit wie viel Sorgfalt die alten Gebäude verfrachtet wurden. „Zum ersten Mal bekommt man eine Vorstellung davon, wie ein überdimensionales Puzzle aus Holz und Stein wieder originalgetreu zusammengesetzt wird“, erzählt Thomas Bertagnolli, der Kustos des Museums. Neu ist auch eine große Tirol-Landkarte am Boden der Eingangshalle sowie ein Museumsmodell, auf dem das Areal dargestellt ist.

Musikalische Ausstellung
Zum Start der Saison begibt man sich in der Sonderausstellung „Landlerisch – eine Ausstellung in acht Takten“ auf das Tanzparkett. Die neue Ausstellung führt interaktiv und erlebnisreich in die zweihundertjährige Geschichte des Volkstanzes. Natürlich finden auch wieder die sonntäglichen Handwerksvorführungen in den alten Höfen sowie die bekannten Feste statt. Ein Highlight verspricht die Veranstaltung „Bauernleben im Mittelalter“ am 15. und 16. August zu werden.

Erlebniswelten im Museum
Im Juli werden rund um die alten Gebäude spannende Erlebniswelten entstehen, die den Besuchern interaktiv und spielerisch das Leben der damaligen Zeit näher bringen. Das Museum wird zu einem Ort, wo man Wissen mit allen Sinnen erwerben kann. Jeder Hof wird einen Themenschwerpunkt repräsentieren, der interessante Einblicke in die Arbeitswelt der Landbevölkerung gibt. Und auch die Kinder entdecken das Museum neu.
Viele Mitmachstationen werden spielerisch erklären, wie das damalige Leben im Einklang mit der Natur und der Tierwelt verlief. Die Neuinszenierung der Höfe wird am 12. Juli mit einem Fest eröffnet.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.