Verkehrssicherheit im Eigenbau
Köstendorfs Schüler haben ein System entwickelt, das die Gefahren am Schulweg eindämmen soll.
KÖSTENDORF (buk). Mit einem innovativen System haben die Köstendorfer Schüler selbst ihren Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit am Schulweg geleistet. In einem Projekt haben sie Verkehrstafeln gelötet und programmiert, die Autofahrer davor warnen, an engen Stellen ohne Gehsteig zu schnell unterwegs zu sein. Der Clou: Die Schüler drücken bei einem der drei Schilder oder der Bushaltestelle einen Knopf, woraufhin die Lichter der Tafel zu blinken beginnen.
"Wir nützen das alle", erzählt Anna Bachler, Schülerin der NMS Köstendorf. "Die jüngsten Volksschulkinder streiten sogar darum, wer den Knopf drücken darf." Für sie ist das System ideal. "Wenn das Licht ständig blinken würde, gäbe es sicher viele Autofahrer, die es irgendwann ignorieren", sagt die Schülerin, die bereits selbst beobachtet hat, dass Autofahrer abbremsen, sobald die Lichter angehen. "Die Botschaft dahinter ist: Passt auf, das sind eure Kinder", ergänzt Bürgermeister Wolfgang Wagner.
Flexible Tempolimits?
Auch Oberst Friedrich Schmidhuber, Leiter der Verkehrsabteilung der Salzburger Polizei, und Landesrat Hans Mayr sind von der Idee begeistert. Für Schmidhuber ist es "die beste Lösung, die man sich vorstellen kann". Mayr plant bereits einen Brief an alle Salzburger Bürgermeister. Darin will er ihnen vorschlagen, das System – sofern es in der jeweiligen Gemeinde sinnvoll ist – zu übernehmen. "Oft ist ein Gehsteig baulich einfach nicht möglich. Diese Schilder mahnen zur Vorsicht", sagt der Landesrat, der sich auch zeitlich begrenzte Tempolimits – etwa 30 km/h – vor Schulen vorstellen kann. Diese sollten nur zu den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Schüler aktiviert werden.
Salzburgweit hat heuer für mehr als 5.000 Kinder der Schulalltag begonnen. Gemeinsam mit der Polizei und dem Landesschulrat haben das Land Salzburg und das Kuratorium für Verkehrssicherheit eine Sicherheitsaktion für Salzburgs Schüler gestartet. "Im Jahr 2014 wurden 341 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren im Straßenverkehr verletzt", sagt Mayr, der diese Zahl weiter eindämmen will. Ein Schritt dabei ist eine Plakataktion, die zu Rücksichtnahme gegenüber Kindern im Straßenverkehr mahnt.
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