Rohstoffverband: Aus Grünschnitt wird Energie
17 Gemeinden wollen sich zwecks Verwertung von Baum- und Strauchschnitt zusammenschließen
Die wichtigsten Vorbereitungen für die Gründung des ersten Rohstoffverbands im Südburgenland sind getroffen. 17 Gemeinden in den Bezirken Güssing und Oberwart wollen sich im Laufe des heurigen Jahres zusammenschließen, um den bei ihnen anfallenden Grünschnitt in Energie umzuwandeln.
"Es geht um die Sammlung und Verwertung von Uferholz, Strauchschnitt, Baumschnitt, Laub und Gras", erläutert Joachim Hacker vom Güssinger "Ökoenergieland", wo das Projekt ausgearbeitet wurde. Auch Private und Unternehmen sollen ihr Grüngut abgeben können.
14 Ökoenergie-Anlagen
Verwertet werden soll die gesammelte Biomasse in den Anlagen der Mitgliedsgemeinden. Elf Fernheizwerke und drei Biogasanlagen bieten sich dafür an, aus Holz, Astwerk, Laub und Gras Wärme bzw. Strom zu produzieren. Das Potenzial von rund 500 GWh/Jahr ist so hoch, dass sich damit theoretisch der gesamte Energieverbrauch der 17 Gemeinden abdecken ließe.
Verrottet oder sinnlos verheizt
Derzeit bleibt ein großer Teil des Materials energetisch ungenutzt. "Vieles von dem, was gemäht oder geschnitten wird, verrottet oder wird an Ort und Stelle einfach abgebrannt", schildert Bernhard Deutsch vom "Ökoenergieland".
Die Gemeinden könnten sich auch finanziell etwas ersparen. "Die Gemeinde Strem beispielsweise kostet das Mähen und Häckseln von Straßenbegleitgrün pro Jahr 15.000 Euro."
Gründung heuer
In den nächsten Wochen sollen noch die einzelnen Sammel- und Abgabestellen für das Grüngut festgelegt werden. Ein Förderantrag beim EU-Regionalprgramm LEADER ist ebenfalls eingebracht. "Wir gehen davon aus, dass der Rohstoffverband im Sommer oder im Herbst gegründet werden kann", sagt Hacker.
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